Merken

Das ist der neue Reisepass

Deutschlands neuer Reisepass soll Fälschungen schwieriger und Reisen einfacher machen. Was Reisende wissen müssen.

Teilen
Folgen
NEU!
© dpa

Berlin. Der neue Reisepass ist da. Bundesinnenminister Thomas de Maizière nennt das Dokument etwas „handlicher“ und das neue Design „supercool“. Bereits die letzte Version des weinroten Büchleins galt als eine der fälschungssichersten weltweit. Nun ist er laut Bundesdruckerei so sicher wie kein anderer Pass. Die SZ beantwortet die wichtigsten Fragen:

Neu ist ein holografisches Lichtbild neben dem eigentlichen Foto. Die Passkarte ist künftig aus Kunststoff und nicht mehr aus laminiertem Sicherheitspapier.
Neu ist ein holografisches Lichtbild neben dem eigentlichen Foto. Die Passkarte ist künftig aus Kunststoff und nicht mehr aus laminiertem Sicherheitspapier. © dpa
Der neue Pass schützt zuverlässig vor Fälschung und Missbrauch, verspricht Bundesinnenminister Thomas de Maizière.
Der neue Pass schützt zuverlässig vor Fälschung und Missbrauch, verspricht Bundesinnenminister Thomas de Maizière. © dpa

Muss ich jetzt den neuen Pass holen?

Nein. Ab März kommt zwar der neue Reisepass, die alten gelten aber noch bis zu ihrem Ablaufdatum. Wer jedoch ab März einen neuen Reisepass beantragt, erhält die neue Version.

Was ist neu an dem Reisepass?

Er ist ein bisschen kleiner als der alte. Zudem ist der Einband biegsamer als die bisherige Hardcover-Variante. Die Seite, auf der die Daten und das Foto sind, ist nun aus Plastik. Bislang war es laminiertes Papier. Die Umstellung wurde vor allem gemacht, damit diese Seite aus dem gleichen Material ist wie die neueste Version des Personalausweises. Zudem erscheinen unter Schwarzlicht auf den Seiten Grafiken, auf der Mittelseite etwa das Brandenburger Tor in Rot und Gelb. „Es hat was Cooles und soll auch was Cooles haben“, sagt de Maizière.

Warum ist der neue Pass so sicher?

Schon der alte Pass galt als sehr sicher. Jetzt ist man der Bundesdruckerei zufolge bei 99,9 Prozent Fälschungssicherheit angekommen. Neu ist unter anderem ein personalisierter Sicherheitsfaden auf der Titelseite der Datenkarte. Auch sind die weiteren Seiten des Passes aus einem neuen Sicherheitspapier. Der hohe Standard solle dabei helfen, weitere visafreie Einreisen zu ermöglichen. Ein guter Pass sei dafür ein Kriterium, sagt de Maizière. Daneben könnte es in Zukunft mit dem Pass möglich sein, an Flughäfen schneller durch die Kontrollen zu kommen. Bundesdruckerei und Bundeskriminalamt arbeiteten zwei Jahre an dem neuen Pass.

Was wird auf dem Pass gespeichert?

Wie bisher sind auf einem Chip die wichtigsten Daten sowie zwei biometrische Merkmale erfasst: Gesicht und Fingerabdruck. Streng genommen sind es sogar drei, da normalerweise Abdrücke beider Zeigefinger eingescannt werden. Die Speicherung von Fingerabdruck und Foto ist dem Innenministerium zufolge sinnvoll, weil dann je nach Kontrollsituation entschieden werden kann, was überprüft wird. Bei Kindern wird bis zum zwölften Geburtstag übrigens normalerweise kein Chip in den Reisepass eingesetzt.

Was kann ich mit dem Pass machen?

Deutsche haben mit ihrem Reisepass mehr Möglichkeiten als Bürger anderer Länder: Sie können in so viele Länder ohne Visum einreisen wie sonst niemand. Das geht jedenfalls aus zwei Ranglisten hervor, die von Beratungsunternehmen erstellt wurden. Laut Innenministerium können Deutsche in mehr als 170 Staaten ohne Visum einreisen – also in fast alle Länder. Ausnahmen sind etwa China und Russland. Visa für diese beiden Länder müssen vorab beantragt werden.

Wird der Reisepass nun teurer?

Ja, zumindest für Ältere. Die Standardversion mit 32 Seiten kostet nun 60 statt wie bisher 59 Euro. Wer noch nicht 24 Jahre alt ist, zahlt weiterhin 37,50 Euro. Menschen, die viel reisen, können wie bislang für einen Aufpreis einen Reisepass mit insgesamt 48 Seiten beantragen. (dpa)