Von Heike Sabel

Es sind Menschen, die allein nicht mehr komplett zurechtkommen und Hilfe benötigen, aber noch nicht ins Heim wollen. An sie wendet sich die ambulante Pflege des Dohnaer Philiacare-Heimes. Im Mittelpunkt steht die individuelle Hilfe in der häuslichen Umgebung der älteren Menschen, sagt Geschäftsführer Dirk Erbkamm. „Jeder soll ein selbstbestimmtes Leben im Rahmen seiner körperlichen und geistigen Möglichkeiten führen“, sagt er.

In der ambulanten Pflege können 25 Personen betreut werden. Dafür fahren die ausgebildeten Pfleger etwa im Umkreis von 20 Kilometern zu den Leuten. Bei einem unentgeltlichen ersten Besuch geht es darum, zu klären, wie viel und welche Betreuung notwendig ist. Das kann eine morgendliche Pflege sein, Unterstützung beim Essen oder bei der Reinigung der Wohnung, eine Behandlungspflege oder Alltagsbetreuung. Zur Behandlungspflege gehört zum Beispiel das Verabreichen von Medizin, das Wechseln von Verbänden oder das Anziehen von Kompressionsstrümpfen. Betreuung im Alltag kann auch mal Halma spielen oder vorlesen einschließen. Betreut werden Menschen mit oder ohne Pflegestufe. Die Kosten bzw. deren Übernahme durch die Pflegekasse bzw. -versicherung ist unterschiedlich. Das wird in den Vorgesprächen geklärt.

Das Interesse für die Pflege zu Hause ist groß, war nach einem Informationstag Ende vergangenen Jahres klar. Die ambulante Pflege kann täglich erfolgen oder auch tageweise. Eine Möglichkeit ist auch die Verhinderungspflege, das heißt, wenn pflegende Angehörige verhindert sind oder selbst eine Pause benötigen. Derzeit gibt es noch freie Kapazitäten, sagt Erbkamm. Er sieht die ambulante Pflege auch als einen Weg, Ältere auf den Schritt ins Heim vorzubereiten und ihnen diesen zu erleichtern.

Obwohl Philiacare besonders auf die Bedürfnisse von Zeugen Jehovas eingestellt ist, werden in die ambulante Pflege wie auch in das Heim alle Menschen, unabhängig von ihrer Konfession, aufgenommen.