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Das ist alles nur geklaut

Schillers Schüler begeben sich mit Robin Hood in den Sherwood Forest. Und verwandeln sich dabei in Tiere.

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© Steffen Unger

Von Nancy Riegel

Neustadt. Von den Reichen nehmen und den Armen geben. Dieses Prinzip hat sich nicht etwa die künftige Bundesregierung als Ziel gesetzt. Sondern die theaterbegeisterten Schüler der Friedrich-Schiller-Oberschule in Neustadt. In ihrem neuen Stück „Robin Hood“ stellen Schillers Schüler, angelehnt an den Disney-Film, die Geschichte des großherzigen Banditen aus dem Sherwood Forest dar. Premiere ist an diesem Freitag.

Die Hauptrolle, den Fuchs Robin Hood, spielt Linda Wünsch. „Es sollte jemand sein, der wie das Tier klein und flink wirkt. Und natürlich sollte der- oder diejenige der Rolle gewachsen sein“, erklärt Torsten Schlegel. Er ist der künstlerische Leiter und trifft zusammen mit dem Theaterverein die Auswahl der Rollen. Außerdem schreibt er die Stücke und wählt die Musik aus, zusammen mit Hannes Förster, der die musikalische Leitung innehat. Die beiden Männer sind damit die einzigen Erwachsenen, die bei der Inszenierung mitmachen. Alles andere, von den Rollen über Technik, Musik, Bühnenbild und Schminke, kommt von den Schülern. „Robin Hood“ ist das 60. Theaterstück der Gruppe, die es seit 24 Jahren in Neustadt gibt.

Weil die Sechst- bis Zehntklässler keine Profis sind, steckt in jeder Inszenierung jede Menge Zeit und Herzblut. Vor wenigen Wochen trafen sich die Schüler wie schon mehrfach zuvor zum Theaterworkshop in Bautzen. „Insgesamt fünfmal spielten wir das komplette Stück durch, ergänzten wieder, probierten Änderungen, choreographierten die Massenszenen, die Untermalung mit Musik und so weiter“, berichtet Torsten Schlegel. Die Maskenbildnerinnen, fünf Mädchen, wurden zusätzlich geschult. Denn die Kostüme und die Maske sind aufwendig. Die Schüler verwandeln sich in Füchse, Hühner, Geier und Hasen. Wie im Disney-Film eben. Auch die Story orientiert sich an der Vorlage aus dem Jahr 1973. Der König der Diebe kämpft verschmitzt gegen die Ungerechtigkeit im Land und gerät dabei nicht selten in brenzlige Situationen. Und dann ist da noch die schöne Maid Marian, die es zu erobern gilt.

Einige Musikstücke aus dem Streifen sind auch eingebaut. Andere Lieder wiederum werden die Zuschauer an der Melodie wiedererkennen, wie „Sternenhimmel“ von Hubert Kah oder „Skandal im Sperrbezirk“ von der Spider-Murphy-Gang. So singt der garstige Sheriff von Nottingham – ein Wolf, gespielt von Marissa Conrad – gleich zu Beginn: „Hey, hey, hey, ich bin der Steuereintreiber.“ Passend zum Original von Joachim Witt.

An diesem Freitag sind geladene Gäste zur Premiere in die Aula der Schiller-Schule geladen. Eine öffentliche Vorstellung ist für Sonnabend, den 16. Dezember, angesetzt. An diesem Wochenende findet auch der Weihnachtsmarkt in Neustadt statt.

16. Dezember, 14 Uhr, Rosa-Luxemburg-Straße 11; Erwachsene drei Euro, Kinder zwei Euro