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Das illegale Geschäft mit dem Schrott

Die vermeintlich kostenfreien Straßensammlungen können schnell ins Geld gehen und für reichlich Ärger sorgen.

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© Sven Ellger

Von Kenny Langer

Dresden/Zeithain. Vorsicht ist geboten, wenn im Briefkasten wieder die kleinen, weißen Zettel auftauchen, auf denen die kostenlose Abholung von Haushaltsaltgeräten oder Altkleidern versprochen wird – meist für den angeblich guten Zweck. In Zeithain ist es derzeit wieder so weit. Und auch in Dresden. „Häufig ist nicht nachvollziehbar, wer sich um das alte Inventar kümmert, wie und wo es entsorgt wird“, heißt es in einer Mitteilung der Landeshauptstadt.

Oft landet am Ende der Erlös in der eigenen Tasche und nicht etwa bei Bedürftigen. Zudem wird Wertloses beim Abholen zurückgelassen. „Bleiben Abfälle im Straßenraum stehen, können die Abfallbesitzer sogar ordnungsrechtlich belangt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Abgestelltes kann so für die Verursacher schnell ins Geld gehen: Nach Angaben des Verbands für bürgernahe Verkehrspolitik sind in Sachsen Strafen in Höhe von 50 bis 2500 Euro möglich. – Werden derartige Müllberge entdeckt, sollten sie beim zuständigen Ordnungsamt gemeldet werden. Dort wird der Fall überprüft. Lässt sich kein Verursacher ermitteln, werde der Schrott von der Stadt beseitigt, teilt Dresdens Stadtpressesprecher Karl Schuricht mit.

Neben Stadt und zugehöriger Stadtreinigung dürfen auch private Firmen häusliche Abfälle – mit Ausnahme elektrischer und elektronischer Geräte – sammeln. Diese Sammlungen müssen jedoch im Vorfeld bei der Landesdirektion angemeldet werden. „Private Sammler, die ihre Sammlungen ordnungsgemäß angezeigt haben, geben nach Erfahrung des Umweltamtes auf Flyern ihre Kontaktdaten an“, erklärt Arne Rehse, Leiter der unteren Abfallbehörde. Verpflichtet sind sie dazu nicht. Von unseriösen Sammlungen könne man aber ausgehen, wenn jegliche Kontaktdaten fehlen.

Auf die Zettelverteiler muss sich allerdings niemand verlassen: „Sperrmüll, aber auch Elektrogeräte, Haushaltsgroßgeräte etc. können zu den Wertstoffhöfen gebracht und dort in den meisten Fällen kostenlos abgegeben werden“, teilt die Pressesprecherin der Stadtreinigung Dresden, Josefin Päßler, mit.

Gut Erhaltenes jedoch sollte karitativen Einrichtungen gespendet werden wie der Diakonie Riesa-Großenhain oder dem Sozialkaufhaus Nünchritz. Diese verkaufen die Waren für wenig Geld an Bedürftige. Dabei werden auch Umwelt und Ressourcen geschont.