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Das große Projekt der Bergbauförderer

Ein Lehrpfad bringt den Dippoldiswalder Altbergbau den Menschen nahe. Dafür wird der Verein jetzt ausgezeichnet.

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© Frank Baldauf

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Der Förderverein für den mittelalterlichen Bergbau in Dippoldiswalde erlebt 2018 ein besonderes Jahr. Dafür haben sich die 18 Mitglieder ihr bisher größtes Projekt in der sechsjährigen Vereinsgeschichte vorgenommen, einen neuen Lehrpfad. Für die Finanzierungsaktion dazu sind die Dippser Bergbaufreunde am Dienstagabend in Dresden neben anderen Ehrenamtlichen mit dem Titel „Verein des Jahres“ ausgezeichnet worden, einer Aktion von Ostsächsischer Sparkasse und SZ.

Bei dem Lehrpfad geht es um das zentrale Anliegen des Vereins. „Wir wollen den mittelalterlichen Bergbau in der Stadt den Menschen nahebringen“, erklärt Bernd Heine, der Vorsitzende. „Wie bei einem Besucherbergwerk in die Tiefe zu steigen, ist in Dippoldiswalde nicht möglich. Die Schächte und Stollen sind dafür viel zu eng“, sagt Heine. Daher soll der Lehrpfad an Stationen, die für die Bergbaugeschichte der Stadt wichtig sind, erklären, welche historischen Schätze der Untergrund birgt.

Torsten Heckler, seines Zeichens Geologe, ist beim Verein für das Projekt verantwortlich. Für die Finanzierung des Vorhabens hat er auf der Spendenplattform der Sparkasse „99 Funken“ um Geld geworben und rund 17 000 Euro gesammelt. Nachdem inzwischen die ersten Angebote vorliegen, reicht die Summe aber nicht ganz aus. „Wir haben weiter Geldbedarf“, sagt Heckler. Die Tafeln sollen ins Stadtbild passen, mit den Straßenlaternen ein Bild ergeben. Das kann dann keine Gestaltung von der Stange sein und wird deshalb teuer.

Derzeit werden die Druckdateien für die Tafeln erstellt. Für die inhaltliche Gestaltung der Tafeln arbeiten die Vereinsmitglieder eng mit dem Landesamt für Archäologie zusammen. Der Lehrpfad soll bis 23. August fertig sein, wenn die neue Dauerausstellung zum Altbergbau in Dipps eröffnet. Bis dahin wird ein Flyer gedruckt, damit sich die Besucher der Stadt selbst von Station zu Station orientieren können.

Ein zweites großes Projekt des Vereins wird der Umzug zur Dippser 800-Jahr-Feier. Seine Mitglieder gestalten ein Bild, das die Gründung der Stadt Dippoldiswalde darstellt mit der Besiedlung und den Anfängen des Bergbaus. „Auf der Vereinsmeile an dem Festwochenende werden wir uns auch präsentieren“, kündigt Bernd Heine an. Ihren Anfang nahm die Vereinstätigkeit 2011, nachdem bekannt geworden war, welche Bedeutung der mittelalterliche Bergbau für Dippoldiswalde hatte. Dipps war mit eine Wiege des sächsischen Bergbaus. Interessenten an der Geschichte des Altbergbaus haben sich 2011 in den Räumen des Ingenieurbüros von Wolfram Hagstotz getroffen. Er ist heute Schatzmeister des Vereins. Viele der Mitglieder haben selbst noch einen Hintergrund im Bergbau, wie der Vorsitzende Bernd Heine berichtet. Er hat bei Zinnerz in Altenberg eine Elektrikerausbildung gemacht und dabei auch unter Tage gearbeitet. Torsten Heckler war bei Geomin beschäftigt. Auch andere Aktive haben ihre Ausbildung bei Zinnerz gemacht und dabei den Bergbau noch persönlich kennengelernt.

2012 hat sich der Verein dann in aller Form gegründet. Seitdem haben seine Mitglieder Projekttage an der Oberschule Dippoldiswalde mitgestaltet, für das Archaeomontan-Projekt Veranstaltungen mit organisiert, Führungen durch Dippoldiswalde auf den Spuren des Bergbaus angeboten oder Vorträge organisiert. Nun sehen sie mit Vorfreude der 800-Jahr-Feier im Juni entgegen und der Eröffnung der neuen Ausstellung zur Bergbaugeschichte und ihres Lehrpfads im August.