Gabriele Naß

Drei Wochen nach dem Stadtfest kommen die alten Probleme rund um den Bierausschank bei den Schiebocker Tagen wieder hoch. Die Inhaber vom Restaurant-Cafe am Altmarkt fühlen sich in der Frage, wer wie auf dem Festgelände ausschenken darf, ungerecht behandelt. Kommt daher das Gerücht, das durch die Stadt wabert? Man erzählt sich, das Enjoy schließt.

Schließung? „Das stimmt nicht“, sagt Inhaberin Ramona Hoerold am Mittwoch auf Anfrage, aber: „Wenn sich nächstes Jahr nichts ändert, sind wir weg.“ Es gibt Probleme. Die Zusammenarbeit zwischen Enjoy und der Arbeitsgruppe Stadtfest ist schon länger problematisch. Voriges Jahr eskalierte der Streit, was in einer emotionsgeladenen Beschwerde der Gastronomen vor viel Publikum im Stadtrat mündete. Eine Lösung hat es nicht gegeben.

In diesem Jahr bekam das Enjoy keinen der vier Schankwagen für Bier auf dem Stadtfestgelände zugesprochen. Es gab dafür auch keine Ausschreibung. Im Vorfeld des Stadtfestes hatte die AG das in einem SZ-Gespräch damit begründet, mit denjenigen zusammenarbeiten zu wollen, mit denen man in der Vergangenheit gut Erfahrungen gemacht hat. Das Enjoy-Team verhielt sich ruhig im Vorfeld des Stadtfestes und äußert sich auch jetzt nur aufgrund der SZ-Anfrage öffentlich. „Wir sind seit acht Jahren da, das ganze Jahr, haben jeden Tag von 10 Uhr bis Open End geöffnet. Wir kämpfen und lassen uns Neues einfallen.“ Deswegen ginge es nicht an, dass man ausgerechnet beim Stadtfest ausgeschlossen wird. „Wir setzen jetzt unsere Hoffnung auf den neuen OB, damit sich das ändert“, sagt Ramona Hoerold.

Unbeeindruckt von den Problemen kehren die Gäste im Enjoy ein, das zu den beliebtesten Treffpunkten in der Stadt und am Markt gehört. Rund 300 Cocktails werden hier gemixt, 25 Sorten sind neu, extra für diesen Sommer kreiert. Es gibt eine neue Eiskarte. Und gerade laufen bayerische Wochen mit Weißwurst, Wurstsalat, Bretzen und Obatzda. Nächste Woche beginnt die Pfifferlingszeit.