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Das DRK investiert in Kitas

Die Kinderbetreuung ist ein wichtiges Standbein für das DRK Dippoldiswalde. Sie soll weiter ausgebaut werden.

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© Frank Baldauf

Von Franz Herz

Der Kreisverband Dippoldiswalde des Deutschen Roten Kreuzes hat eine lange Erfahrung als Kita-Träger, die weit zurückreicht. Mitte der 1990er-Jahre hat der Kreisverband Kitas in Frauenstein und seinen Ortsteilen übernommen, deren Träger er heute noch ist. „Der Betrieb von Kindereinrichtungen zählt zu unseren satzungsgemäßen Aufgaben“, sagt Vorstand Axel Werthmann. Und das Rote Kreuz baut dieses Standbein weiter aus. Jetzt hat es Interesse bekundet an der Übernahme weiterer Dippser Kitas. Schon 2007 hat der Kreisverband die Kita Märchenland in der Glashütter Straße mit rund 150 Plätzen übernommen und dazu 2009 die Kita „Wasserflöhe“ in Paulsdorf mit 18 Plätzen. – Veronika Hanfler leitet seitdem beide Einrichtungen. Beim Besuch der SZ in der Kita Märchenland betreut sie gerade eine Gruppe, weil eine Erzieherin in Paulsdorf aushilft, wo eine Kollegin erkrankt ist. Dieser gegenseitige Austausch ist unkompliziert möglich, weil beide Einrichtungen unter einem Dach arbeiten. Manuela Schnabel, die als Teamleiterin für die Krippe zuständig ist, führt die Gäste durch das Haus. Eine Gruppe singt gerade. Leise wird die Tür wieder geschlossen. Hier will niemand stören.

In Zimmer an der vorderen Seite arbeitet Uwe Ehrlich. Er ist Hausmeister beim DRK und richtet einen Gruppenraum neu ein. Seit der Rot-Kreuz-Kreisverband die Dippser Kitas übernommen hat, investiert er laufend in die Gebäude. Die Stadt hat die Gebäude dem DRK in Erbpacht für 99 Jahre übergeben. Im ersten Jahr hat das Rote Kreuz für 100 000 Euro das Dach saniert und die Fassade am Kindergarten mit einer neuen Wärmedämmung ausgestattet. Seitdem sind jedes Jahr zwischen 15 000 Euro und 84 000 Euro in die Kindereinrichtungen geflossen, die das DRK in Dippoldiswalde betreibt. In den vergangenen drei Jahren lag der Schwerpunkt auf der Sanierung der Krippe. Das Zimmer, das Uwe Ehrlich gerade neu vorrichtet, ist eines der Letzten, das in diesem Rahmen gemacht wird.

Der Rot-Kreuz-Kreisverband ist mit seinem Kita-Betrieb so zufrieden, dass er sich jetzt um weitere Kindertagesstätten in Dipps bewirbt. Der Stadt liegen nach Ablauf der Frist in dieser Woche Bewerbungen vom DRK um die Trägerschaft für die Kitas in Seifersdorf, Oberhäslich, Berreuth, Hennersdorf und den Hort in Reichstädt vor.

Schon heute ist die Kinderbetreuung eines der Hauptstandbeine für den Verband, der in der Öffentlichkeit auch durch den Rettungsdienst, den Behindertenfahrdienst und seine Arbeit im Katastrophenschutz bekannt ist. Insgesamt hat er 164 Mitarbeiter, wie Vorstand Werthmann informiert. Davon sind 53 in den Kindereinrichtungen beschäftigt, 44 Erzieherinnen und neun technische Mitarbeiter, die sich um Dinge wie Reinigung, Haustechnik oder Essen kümmern. Das ist ein Drittel der Mitarbeiter.

„Wir geben auch eigene pädagogische Impulse“, sagt Werthmann. Das DRK hat beim Landesverband Fachkräfte, welche die Einrichtungen beraten. Auch gibt es fachlichen Austausch. In ganz Sachsen betreibt das DRK 110 Kindertageseinrichtungen, neun Jugendclubs und zehn Kinderheime. Über diesen fachlichen Hintergrund verfügen die Kommunen nicht.

In den Dippser Einrichtungen läuft seit vier Jahren ein Projekt „Sprache und Integration“. Dafür ist in der Krippe eine eigens ausgebildete Erzieherin, die den Kindern bei ihrer Sprachentwicklung hilft, berichtet Manuela Schnabel. So kann die Kita helfen, eine Behandlung beim Logopäden zu ersparen.

Manuela Schnabel hat 2007 den Übergang ihrer Einrichtung von der Stadt zum DRK miterlebt. „Wir hatten damals auch Ängste“, erinnert sie sich. „Aber heute haben wir auch unser gutes Auskommen, und es ist ja auch viel geschaffen worden in der Einrichtung.“