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Das DDR-Museum dreht am Rad

Uwe Jähnig plant wieder Neues. Am 3. Mai lädt er zum ersten Ostrad-Treff nach Schwepnitz ein.

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© Matthias Schumann

Von Annett Kschieschan

Fahrradputzen. Das macht man so im Frühling. Vielleicht müssen auch zwei oder drei Drahtesel ran – wenn die Familie gemeinsam unterwegs sein will. Uwe Jähnig kann über solche Dimensionen nur schmunzeln. Mit ein oder zwei Rädern hält sich der Gründer des Schwepnitzer DDR-Museums nicht auf. Im riesigen Fundus des Museums ist alles ein bisschen umfangreicher als in normalen Kellern und auf Dachböden. Deswegen hat er gemeinsam mit seiner Tochter auch jetzt schon angefangen, die ersten Dreiräder zu putzen. Alles soll gut aussehen, wenn in anderthalb Wochen Radler aus der gesamten Region in Schwepnitz anrollen.

Ob bunt oder einfarbig, Zwei- oder Dreirad – zum 1. Ostrad-Treff sind am 3. Mai alle Besitzer von DDR-Rädern willkommen. Schaulustige natürlich ebenso.
Ob bunt oder einfarbig, Zwei- oder Dreirad – zum 1. Ostrad-Treff sind am 3. Mai alle Besitzer von DDR-Rädern willkommen. Schaulustige natürlich ebenso. © Museum

Fachsimpeln mit Gleichgesinnten

Uwe Jähnig, Nostalgiker mit Ideen, hat zum ersten Ostrad-Treffen an sein Museum eingeladen. Am 3. Mai von 10 Uhr bis 18 Uhr kann jeder, der selbst noch einen Drahtesel aus DDR-Produktion besitzt, mit eben diesem an der Ortrander Straße in Schwepnitz vorfahren. „Jeder, der ein oder gar mehrere solcher Oldtimer-Räder hat, ist herzlich willkommen. Über Schaulustige freuen wir uns aber natürlich ebenso“, sagt Uwe Jähnig. Und sehenswert seien die Räder aus Ost-Produktion allemal. Vor allem auch für jüngere Leute, die die Drahtesel von einst noch nie in Aktion erlebt haben.

Wie viele Leute wohl kommen werden, kann Uwe Jähnig schwer abschätzen. Ihm geht es aber nicht in erster Linie um riesige Besucherzahlen. „Ich möchte das gar nicht zu groß aufziehen, sondern einfach nur mit Gleichgesinnten fachsimpeln“, bringt der Museumsgründer seine Intention auf den Punkt. In diesem Zusammenhang ist ihm wichtig, zu betonen, dass es beim Treffen am 3. Mai wirklich nur um Räder geht – also Fahr- oder Dreiräder beziehungsweise Roller aus DDR-Produktion. Oldtimer auf vier Rädern sind nicht gemeint. Natürlich wird Uwe Jähnig seine eigenen Schätze zeigen – Räder, Anhänger und Einiges mehr.

Darüber hinaus sind alle Gäste eingeladen, auch dem DDR-Museum selber einen Besuch abzustatten. Der Chef hat einige Räume umgestaltet. Ein eigener Bereich ist jetzt der „Ostmugge“ , also der Musik der 70er- und 80er-Jahre in der ehemaligen DDR, gewidmet. Außerdem bleibt das typische Design der damaligen Zeit ein Schwerpunkt des Museums. Drittes Standbein ist die Präsentation von DDR-Spielzeug.

Museumsräume werden regelmäßig neu bestückt

Ursprünglich wollte Uwe Jähnig Stück für Stück weitere Räume im Museumsgebäude, das früher zum Schwepnitzer Glaswerk gehört, gestalten. Das sei zeitlich im Moment aber kaum machbar, sagt der begeisterte Sammler, der „nebenbei“ ja auch noch berufstätig ist. Deshalb sollen die bereits fertigen Räume nun in regelmäßigen Abständen neu bestückt werden. Das habe den Vorteil, dass es auch für Gäste, die die fertigen Bereiche bereits besucht haben, dort nun immer wieder etwas Neues zu finden gibt.

Das DDR-Museum besteht seit drei Jahren. Mit dem Haus hat sich Uwe Jähnig einen Lebenstraum erfüllt. Der große Zuspruch zu den regulären Öffnungszeiten, bei DDR-Flohmärkten und anderen Aktionen macht ihm Mut für neue Projekte. Neben der Radel-Aktion ist das ein Ostmugge-Treff. Es bleibt spannend im Schwepnitzer DDR-Museum.

1. Ostrad-Treff am 3. Mai von 10 bis 18 Uhr am DDR-Museum Schwepnitz, Ortrander Straße 25

www.ostdeutsches-design.de

www.facebook.com/groups/ostmugge