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Das Bayern-Intermezzo

Nur acht Stunden sind die Kicker am Montag in Dresden geblieben. Hunderte Fans belagerten das Hotel des Rekordmeisters.

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© Sven Ellger

Von Linda Barthel und Sandro Rahrisch

Dresden. Es gibt sie, die Bayern-Fans mitten im schwarz-gelben Dresden. Mehr als 50 von ihnen sind am Montagnachmittag zum Klotzscher Flughafen gepilgert und haben der Landung der Kicker entgegengefiebert. „Ich habe mir extra einen halben Tag freigenommen“, sagt Maik Lindner, der mit dem Rabenauer Bayern-Fanclub angereist ist. Bevor der Rekordmeister am Abend gegen die SG Dynamo zum Benefiz-Testspiel antritt, wollen sie noch einen kurzen Blick auf die Fußball-Stars erhaschen. Um 13.28 Uhr ist es soweit: Die Spieler haben Dresdner Boden unter den Füßen. Mit roten Sporttaschen in der Hand verlassen Mario Götze, Thomas Müller und Co. die Lufthansa-Maschine und verschwinden auch gleich wieder im abgedunkelten Mannschaftsbus. Ein wenig enttäuscht ist Maik Lindner, dass die Spieler den Flughafen nicht über das Terminal verlassen haben. „Wenigstens für die Kinder wäre es toll gewesen, die Fußballstars aus der Nähe zu sehen“, sagt er. Dann winkt der Bayern-Fan hektisch und ruft: „Los, wir machen zum Hotel.“ Dort gibt es allerdings auch nicht viel zu sehen. Fünf vor zwei hält der rote Mannschaftsbus am Kempinski im Taschenbergpalais.

Geduld ist gefragt

Vor dem Eingang warten Hunderte Schaulustige. Die einen bekennen keine Farbe, die anderen tragen schwarz-gelb oder rot-weiß. Nadine Ebart zum Beispiel. Im Bayern-Trikot und mit passender Kappe auf dem Kopf wartet sie gemeinsam mit ihrer Mutter auf den Lieblingsverein. Die 14-jährige Schülerin hat ein klares Ziel: Am Ende des Tages soll die Unterschrift von Thomas Müller ihren Mützenschirm zieren. Deshalb steht das Mutter-Tochter-Gespann schon kurz vor 13 Uhr am Kempinski. Nach kurzem Schieben ist ein Platz in der ersten Reihe gesichert. Dann heißt es warten, bis endlich der rote Bus um die Ecke biegt. Jetzt geht alles ganz schnell – oder wie sicher die meisten sagen würden viel zu schnell. Bustür auf, Trainer Pep Guardiola stürmt vorneweg ins Hotel, Robben, Götze und Co. hinterher. Aus der einen Ecke kommen Dynamo-Rufe, aus der anderen Ecke Bayern-Jubel. Die Spieler interessiert’s nicht, sie sind nach wenigen Sekunden im Kempinski verschwunden.

Nadine Ebart hatte da mehr Glück. Ein Autogramm von Liebling Thomas Müller hat sie zwar nicht bekommen, doch dank ihres Spitzenplatzes in der ersten Reihe hat sie die Bayern-Jungs zumindest gesehen. Denen fehlte nicht nur die Zeit für die Fans, sondern auch für einen Stadtbummel. Direkt nach dem Abpfiff geht es zurück zum Flughafen, diesmal durch die Sicherheitskontrolle im Terminal.