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Damit Ehrenbergs Kinder sicher sind

Der Kindergarten wurde im Sommer von Schlamm und Wasser geflutet. Das soll nicht noch einmal passieren.

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© Steffen Unger

Von Anja Weber

Ehrenberg. Hübsch ist sie geworden, die ASB-Kindertagesstätte Traumzauberland in Ehrenberg. Die Stadt Hohnstein hatte die Räume unfreiwillig sanieren müssen. Beim Unwetter am 25. Juni 2016 stand die Einrichtung unter Wasser und Schlamm. Und beim kürzlichen Tag der offenen Tür war auch das immer wieder ein Thema.

Vor allem geht es dem Team und den Eltern darum, dass die Einrichtung in dem kommunalen Gebäude besser geschützt wird. Das haben auch Hohnsteins Stadträte vor. In ihrer letzten Sitzung haben sie darüber beraten, welche Möglichkeiten es gibt, die Kindertagesstätte besser gegen Schlamm und Wasser zu schützen. Das ist aufgrund des schwierigen Geländes gar nicht so einfach. Dennoch konnte Alexander Hentzschel vom Bauamt einige Vorschläge unterbreiten.

Generelles Problem ist, dass sich auf der Rückseite des Gebäudes eine Senke befindet, aus welcher das Wasser nicht ablaufen kann. Es gebe zwar Schleusen, doch die werden mit Schlamm zugesetzt. Die Folge ist, das Wasser kann durch die Erdbodengleichen Fenster in das Haus eindringen.

Mit diesem Wissen wurden im Bauamt mehrere Varianten erarbeitet und im Stadtrat vorgestellt. Ein operativer Hochwasserschutz mit Flutwänden würde hier nicht funktionieren, sagte Alexander Hentzschel. Denn zuletzt kam das Wasser plötzlich mitten in der Nacht. So schnell können die Schutzwände nicht aufgestellt werden. Eine Variante ist, das Gebäude hochwassersicher abzudichten. Das erfordert, die Fensteröffnungen so zu verkleinern, dass sie nicht mehr mit dem Erdboden abschließen. Damit ist aber das Problem des Wassers nicht gelöst. Es steht weiter in der Senke hinter dem Haus. Deshalb wurde noch eine weitere Variante geprüft.

Demnach könnte auf der rückwärtigen Seite eine Hochwasserschutzmauer errichtet werden. Die Türen müssten dann allerdings umgerüstet werden. Als Problem bei der Variante wird angesehen, dass das Wasser durch die Drainage drücken könnte.

Eine dritte Möglichkeit wäre, das Gelände hinter dem Haus so umzugestalten, dass das Wasser auf natürlichem Weg abfließen kann. Das allerdings würde nicht nur einen erheblichen Eingriff in die Flächen hinter dem Haus bedeuten, sondern auch eine Menge Geld kosten. Alexander Hentzschel zauberte aber noch eine vierte Möglichkeit hervor. Demnach müsste ein leistungsfähiges Entwässerungssystem gebaut werden, mit großen Rohrleitungen, großen Einläufen und einer Pumpstation. Das Wasser würde dann in den Dorfbach abgeleitet werden. Allerdings ist dieser nicht für so große Wassermassen ausgelegt und müsste deshalb ebenfalls ausgebaut werden.

Wie und wann wird gebaut?

Viele Varianten, doch welche ist nun die beste? Sicher ist, die Stadt Hohnstein wird im nächsten Jahr Geld für den Flutschutz an der Ehrenberger Kita in die Hand nehmen. Alexander Hentzschel schlug vor, zuerst das Gebäude abzudichten, damit kein Wasser mehr eindringen kann, und in einem zweiten Schritt den Wasserlauf zu regulieren. Das heißt, die Fenster müssten höher gesetzt werden. Die Baukosten dafür werden insgesamt auf rund 60 000 Euro geschätzt.

Eine Variante, mit der offenbar auch der Stadtrat mitgehen könnte. Allerdings gebe es da noch einiges zu klären. So zum Beispiel, wie und wann im Kindergarten gebaut wird, um die Eltern rechtzeitig zu informieren, sagte Grit Thomas (CDU), selbst Erzieherin in dem Haus. Matthias Harnisch forderte eine rigorose Lösung. Die Entwässerung des Grundstücks müsse ertüchtigt werden bis hin zum Dorfbach. Als kurzfristige Lösung schlug er vor, in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern oberhalb des Geländes einen Graben zu ziehen, um die Wassermassen erst einmal aufzuhalten. Bauexperte Tilo Müller schlug eine Entwässerung direkt am Gebäude vor, möglicherweise durch einen hohen Bord. Das Wasser könne über die Straße ablaufen. Bis zum nächsten Jahr zu warten, schien ihm zu lange. Man müsse eine kurzfristige Lösung finden, wenn auch als Provisorium. Denn schon im Frühjahr mit der Schneeschmelze könnte die Ehrenberger Kita wieder überflutet werden. Das sollte auf keinen Fall mehr passieren.