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Daheim oder ins Heim?

Was tun, wenn die Eltern zum Pflegefall werden? Beim SZ-Gesundheitsforum gibt es dazu Informationen.

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© Uwe Soeder

Von Nancy Riegel

Bautzen. Beim kommenden SZ-Gesundheitsforum am 28. Mai klärt Matthias Lohde Fragen zum Thema Betreuung in einem Seniorenheim. Matthias Lohmann ist Mitarbeiter des Sozialdienstes im Bautzener Krankenhaus und weiß, vor welchen Schwierigkeiten Angehörige stehen, wenn ein Pflegefall ins Haus steht.

Herr Lohde, wer fällt die Entscheidung, ob eine Person ins Heim gehen sollte?

Wenn ältere Patienten wegen einer Erkrankung oder eines Unfalls ins Krankenhaus behandelt werden, müssen sich die Ärzte und Sozialdienstmitarbeiter genau anschauen, ob der Patient danach zurück in seine Wohnung kann, oder ob das Pflegeheim die bessere Option wäre. Dafür müssen die Mitarbeiter mit den Angehörigen sprechen und herausfinden, ob eine Pflege im eigenen Zuhause möglich ist.

Ab welcher Pflegestufe ist ein Umzug ins Heim unverzichtbar?

Das lässt sich nicht so einfach pauschalisieren. Ein Patient mit Pflegestufe 2 kann durchaus zu Hause wohnen, wenn beispielsweise die Kinder oder der Ehepartner die Zeit und die Kraft haben, die Pflege zu übernehmen. Sobald eine Person aber eine Versorgung rund um die Uhr benötigt oder auf ständige ärztliche Überwachung angewiesen ist, ist ein Altersheim vorzuziehen.

Wie können Sie den Patienten dann bei den weiteren Schritten helfen?

Zunächst einmal müssen sowohl der Patient als auch die Angehörigen diese Aussage des Arztes verdauen. Vielen fällt diese Einsicht nicht leicht, vor allem den Patienten. Wer will schon gerne die gewohnte Umgebung, die Familie, das Haus und Freunde hinter sich lassen? Die meisten Menschen vertrauen zwar auf den Rat des Arztes, müssen sich aber mit der Entscheidung trotzdem viel Zeit lassen. Die Mitarbeiter des Entlassungsmanagements stellen dann den Kontakt zu Ärzten her, informieren über die möglichen Pflegeleistungen der Krankenkasse, helfen bei der Suche nach einem passenden Heim und unterstützen bei der Verlegung.

An welcher Stelle brauchen Betroffene die meiste Unterstützung?

Vor allem die Suche nach einem Platz im Pflegeheim gestaltet sich bei vielen schwierig. Viele wissen gar nicht, wo sie überhaupt anfangen sollen mit der Suche und welche Kriterien dabei wichtig sind. Darüber wollen wir auch beim Gesundheitsforum informieren.

An wen richtet sich das Forum?

An Menschen, bei denen in den nächsten Jahren wahrscheinlich ein Pflegefall in der Familie bevorsteht. Neben mir wird noch André Neumann aus dem Bischofswerdaer Seniorenheim „Am Belmsdorfer Berg“ mit dabei sein. Er informiert über die Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um einen Platz im Heim zu bekommen und welche Kosten auf die Angehörigen zukommen werden.

SZ-Gesundheitsforum: Donnerstag, 28. Mai, um 19 Uhr im Best Western Hotel Bautzen, Wendischer Graben 20.

Karten gibt es ab sofort zum Preis von 3,50 Euro (mit SZ-Card 2,50 Euro) im SZ-Treffpunkt Bautzen und an der Abendkasse für 3,50 Euro.