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Dachdecker und Bauherr für Hospiz

Vor zehn Jahren hat Frank Lohse die Firma seines Chefs übernommen. Ansonsten wäre sie geschlossen worden.

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© Dietmar Thomas

Leisnig. In selbst und ständig trennt Frank Lohse das Wort selbstständig. Seit er vor zehn Jahren den Dachdeckerbetrieb an der Chemnitzer Straße von Peter Seidel übernahm, ist ein Acht-Stunden-Arbeitstag zur Seltenheit geworden. Bereut hat er den Schritt trotzdem nicht. „Ansonsten wäre der Betrieb geschlossen worden“, sagt der 44-Jährige.

Auf den Tag genau elf Jahre zuvor hatte er in dem Leisniger Unternehmen begonnen. Jetzt managt er die vier Mitarbeiter und die Aufträge der mehr als 1 000 Kunden zwischen Leipzig, Chemnitz sowie Dresden und natürlich in der Region Döbeln. Dabei wünscht er sich, dass die Nebenkosten für die Handwerksbetrieb sinken und nicht immer weiter steigen. Auch die Bürokratie könnte weniger sein.

Das Rathaus, die Kirche und die Mehrfamilienhäuser der Wohnungsgenossenschaften gehören zu den Gebäuden, die die Mitarbeiter des Unternehmens in Leisnig gedeckt haben. Aber auch wenn Frank Lohse auf dem Hof seiner Firma steht, sieht er ringsherum Dächer, die seine Handschrift tragen.

In den vergangenen Jahren sind die Kunden von Betonsteinen auf Tonziegel umgestiegen. „Da gibt es mehr farbliche Möglichkeiten“, erklärt der Dachdecker. Allerdings seien Anthrazit, Rot und Weinrot immer noch die beliebtesten Farben.

Neben seiner Firma engagiert sich Frank Lohse aber auch noch für die Kindertagesstätte Eulenberg. Auch nachdem seine eigenen Kinder die Einrichtung verlassen haben, hat er die Unterstützung beibehalten. Die reicht vom kompletten Austausch des Spielsandes im Garten bis zu Sachspenden zu Kindergeburtstagen. Außerdem ist Lohse Mitglied des Vereins Lebenszeit und Bauherr für das Hospiz, das der Verein betreiben will. (DA/rt)