Ein verirrter Elch ist nach seinem Ausflug in ein Dresdner Bürogebäude wieder auf dem Weg in die Freiheit.
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Dresden. Ein verirrter Elch ist nach seinem Ausflug in ein Dresdner Bürogebäude wieder auf dem Weg in die Freiheit. „Er wurde in einen Container verladen und wird nun in die Wälder Ostsachsens gebracht“, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa. An einem ungenannten Ort soll das etwa zwei bis drei Jahre alte Tier ausgesetzt werden.
Elchbulle in Dresden aufgetaucht
Für den Transport wurde es mit mehreren Schüssen aus einem Betäubungsgewehr narkotisiert. „Die Betäubung verlief problemlos, dem Tier geht es gut“, sagte der Sprecher.
Gegen 12.30 Uhr am Montag hatte sich das imposante Tier aus der Flutrinne in Richtung der Siemens-Kantine an der Washingtonstraße begeben. Dort brach er auf seiner Flucht vor Menschen durch die Tür des verglasten Bürogebäudes und strandete in der Eingangshalle.
Hintergrund: Elche in Deutschland
Die bis zu 800 Kilogramm schweren Elche sind die größte lebende Hirschart. Die Tiere mit dem mächtigen Schaufelgeweih ernähren sich von Zweigen, Blättern, Sumpf- und Wasserpflanzen. Elche leben als Einzelgänger oder in kleinen Trupps und können etwa zwölf Jahre alt werden. Sie leben gewöhnlich in kälteren Regionen der Nordhalbkugel - vor allem in Kanada, den nordwestlichen USA, Sibirien und Skandinavien.
Bis ins Mittelalter lebten Elche auch in ganz Deutschland. Später war ihr Hauptverbreitungsgebiet im Deutschen Reich die Provinz Ostpreußen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderten nur vereinzelte Tiere aus Polen und Tschechien nach Ostdeutschland und Bayern ein.
Nach dem Fall der Mauer nahmen die Elch-Sichtungen allerdings bundesweit zu. Besonders in Brandenburg, Sachsen und Bayern wurden Dutzende Tiere gesehen. Fachleute glauben, dass inzwischen mehr als zehn Elche permanent in Deutschland leben. Sie erwarten, dass sich die Tierart in großen Waldgebieten mit Gewässern wieder auf Dauer ansiedeln könnte. (dpa)
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„Das ist ein Zeichen von Panik, er weiß nicht mehr, wohin“, sagte ein Sprecher des Staatsbetriebes Sachsenforst. Der Vierbeiner graste zuvor unweit des Industriegeländes in der Flutrinne.
Kurz nach 16.30 Uhr trafen das Tier zwei Pfeile aus einem Betäbungsgewehr, woraufhin der Elch zu Boden ging.
Nach Angaben des Sachsenforst-Sprechers kommt es immer mal wieder vor, dass Jung-Elche aus Polen auf Wanderschaft über die alten Elchpässe bis Dresden gelangen. Sie müssen ihre Heimat verlassen, wenn die Alt-Elche wieder Nachwuchs bekommen und sich Familienverbände neu sortieren.
Die meisten aber bleiben in Polen. Der letzte Auftritt eines Elchbullen in Sachsen liegt Jahre zurück. „Der verschwand irgendwo bei Altenberg“, sagte der Sprecher. (SZ/gör/dpa)