Merken

Da ist Pink Floyd drin

Döbelns jüngste Band heißt Lunatic. Die Musiker sind aber alte Bekannte.

Teilen
Folgen
© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Es sind vier eingefleischte Musiker die sich in Döbelns wahrscheinlich jüngster Band mit Namen „Lunatic“ zusammengefunden haben. „Wir spielen ausschließlich Musik von Pink Floyd wie in der Besetzung der frühen Jahre“, sagte Andreas Mann, der in der vierköpfigen Band am Keyboard steht. „Lunatic“, auf gut Deutsch „verrückt“, das sind auch Andreas Potschin an der Bassgitarre, Robert Zschoppe am Schlagzeug und der Sänger und Gitarrist Andre Dusk, der aus Kanada stammt und der in Dresden sein Glück gefunden hat. Die Idee für Lunatic sei Ende 2015 beim Musikantentreffen im KL 17 entstanden, erzählte Mann. „Andy Potschin hatte vorgeschlagen, das mal auszuprobieren.“

Viel Überredungskunst brauchte Potschin nicht. „Wir sind Kinder der 70er und 80er Jahre. Ich bin Pink-Floyd-Fan nicht der ersten, aber der zweiten Stunde“, sagte Mann. Die Originale waren immer größer geworden mit einer gigantischen Bühnenshow. „Lunatic“ will auf die Anfänge zurückgehen, als Pink Floyd noch in kleiner Besetzung in kleinen Klubs aufgetreten ist.

Ein kleiner Klub, nämlich das KL 17, war auch vor drei Wochen der erste Auftrittsort von Lunatic. „Es sind mehr Leute gekommen, als wir das fürs erste Mal erwarten konnten“, sagte Matthias Wagner, der die junge Band managt. Das lag wohl auch daran, dass die Musiker in der Szene bekannt sind. Potschin und Mann kennen sich schon lange, hatten als Jugendliche an der Bezirksmusikschule in Leipzig eine Ausbildung gemacht und später auch in der Band Taifun gespielt, die in diesem Jahr 55 Jahre alt wird. „Wir hatten die höchste Einstufung und bekamen 8,50 Mark pro Stunde“, erzählte Mann. Über sehr dubiose Kanäle hatte er sich zu DDR-Zeiten einen Synthesizer besorgt. Der kam im Westen 2370 D-Mark und im Osten 17 000 DDR-Mark. „Ich war total krank. Ich habe dafür meinen Trabi verkauft und mich über beide Ohren verschuldet“, erzählte Mann.

Die meisten Musiker sind schon gestandene Herren. Andreas Potschin ist 60, Mann 56, Andre Dusk 51. Robert Tzschoppe senkt mit seinen 33 Jahren das Durchschnittsalter auf 50, scherzt Andreas Mann. Geprobt wird in Mehnerts Gut „über dem Pferdestall“. „Wir haben jetzt ein Programm von reichlich zwei Stunden“, sagte Mann. Die nächsten Auftritte in anderen Städten wird Manager Wagner jetzt vereinbaren. „Nach dem ersten Auftritt ist das Interesse da“, sagt er. Ein Termin steht schon mal fest: Beim Stadtfest im Sommer wird Lunatic in Döbeln zu hören sein.