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Crostwitz will die Schule umbauen

Nur drei Vorhaben sind 2018 möglich. Eine Entlastung für die Gemeinde versprechen die 70 000 Euro vom Freistaat.

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© Andreas Kirschke

Von Andreas Kirschke

Crostwitz. Drei wesentliche Vorhaben will die Gemeinde Crostwitz in diesem Jahr realisieren. Dabei geht es um die Straße nach Horka, das Gemeinde- und Kulturzentrum und um die Heizung im Bereich Mehrzweckhalle und frühere Mittelschule. Bürgermeister Marko Klimann: „Unsere Finanzlage bleibt angespannt. Wir müssen uns auf das Allernotwendigste konzentrieren.“ Die SZ hat einen Blick in den Haushalt geworfen.

Alle Investitionen sind an die beantragten Fördermittel gebunden

Für den Straßenbau Crostwitz-Horka, der im Sommer weitergeht, sind 71 500 Euro eingestellt – bei 6 500 Euro Eigenanteil. Für den Umbau des Obergeschosses der früheren Mittelschule bis Anfang nächsten Jahres sind 260 000 Euro vorgesehen – 60 000 Euro trägt die Gemeinde als Eigenanteil. „Die Grundschule soll künftig drei Räume im Obergeschoss mit nutzen. Der Rest wird Gemeinde- und Kulturzentrum“, sagt Marko Klimann. Die Elektrik wird erneuert und ein barrierefreier Zugang kommt. Außerdem will Crostwitz die Heizungsanlage im Bereich der Mehrzweckhalle Jednota erneuern. Zwei alte Gaskessel werden durch neue ersetzt. 64 500 Euro sind im Haushalt eingestellt (Eigenanteil: 16 100 Euro). „Fakt ist: Die neue moderne Heizungsanlage wird effizienter arbeiten“, sagt der Bürgermeister. „Wir hoffen deshalb auf der anderen Seite auf eine Kosten-Einsparung von rund 3 000 Euro jährlich.“

Die Steuerhebesätze sollen nicht verändert werden

In diesem Jahr erhält die Gemeinde vom Freistaat 305 000 Euro allgemeine und 46 000 Euro investive Schlüsselzuweisung. Die Steuersätze-Hebesätze bleiben unverändert. Die Steuer für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke war erst 2017 auf 350 Prozent erhöht worden. Weiter stabil bleiben die Steuer B für bebaubare und bebaute Grundstücke mit 420 Prozent und die Gewerbesteuer mit 400 Prozent. Bei beiden Grundsteuerarten liegt Crostwitz deutlich über dem Landesdurchschnitt, bei der Gewerbesteuer jedoch darunter. „Wir wollen keine zusätzlichen Belastungen für die Handwerker und Gewerbetreibenden. Wir wollen sie nach unseren Möglichkeiten unterstützen“, so Klimann.

Freistaat-Versprechen kann für finanzielle Entlastung sorgen

Alle Kommunen im Land werden von 2018 bis 2020 durch den Freistaat mit 70 000 Euro pro Jahr unterstützt. Dies bringt vor allem den kleineren Städten und Gemeinden großen Nutzen. Auch Crostwitz hofft, dass die ersten 70 000 Euro ohne Restriktionen oder Vorbedingungen ausgereicht werden. „Das würde uns in jedem Fall entlasten“, so der Bürgermeister. Wir könnten auf finanzielle Unwägbarkeiten leichter reagieren.“

Die bevorstehende Reform bei der Grundsteuer wird mit Sorge gesehen

Nach dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das eine Reform der Grundsteuer B anregt, schaut auch Marko Klimann mit gewisser Sorge in die Zukunft. „Zunächst sind aber Bund und Länder am Zug. Danach sollen sich die Spitzenverbände der Städte und Gemeinden damit befassen.“ Welche Folgen das Urteil auf die Gemeinde Crostwitz hat, sei im Moment „nur schwer einzuschätzen“.

Einige Vorhaben wurden wegen der angespannten Finanzlage verschoben

Die Gemeinde braucht ein tragfähiges Leitbild. Und sie will zugleich einen Hochwasser-Risiko-Management-Plan erarbeiten. „Diese beiden Vorhaben müssen wir ins Jahr 2019 verschieben“, so Klimann. „Wir behalten sie jedoch fest im Blick.“ An der freiwilligen Unterstützung der Jugendarbeit und der Senioren hält man aber fest. Die beiden Jugendclubs Crostwitz und Nucknitz erhalten je 500 Euro Zuschuss, und die Seniorenweihnachtsfeier findet weiter statt. „Die Zusammenarbeit mit dem St. Ludmila Altenpflegeheim der Caritas in Crostwitz ist uns wichtig.“

Die Einführung der doppelten Etat-Führung ist eine Herausforderung

Eine Entspannung der Finanzlage ist nicht zu erwarten. „Wir können uns nicht auf Einnahmen-Erhöhungen verlassen“, so der Bürgermeister. „Also müssen wir die Ausgaben im Griff behalten.“ Eine Herausforderung bleibe die Einführung der doppelten Buchführung (Doppik). „Dann müssen wir Jahr für Jahr Abschreibungen auf unser Anlagevermögen erwirtschaften.“