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Cotta bekommt neues Seniorenheim

Wo einst Weihnachtsbäume und Autos verkauft wurden, gibt es in zwei Jahren 130 Plätze. Doch auch an die Jugend wird gedacht.

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© Christian Juppe

Von Jana Mundus

In gut zwei Jahren treffen Alt und Jung an der Cossebauder Straße direkt aufeinander. Gleich gegenüber dem Gymnasium Cotta wird bis dahin ein neues Seniorenheim entstehen. Im Erdgeschoss könnte dann auch ein Bäcker samt Café einziehen. Wer genau die Läden mietet, steht zwar noch nicht fest. Ein Betreiber für das Heim ist aber schon gefunden.

Entwickelt wird das Vorhaben derzeit von der Dresdner Projektentwicklungs GmbH. „Die Planungen für das Haus werden derzeit mit dem Betreiber besprochen. So können dessen Wünsche gleich eingearbeitet werden“, sagt der Verantwortliche Gregor Seyfert. Dass in Cotta und Briesnitz Bedarf für solch ein Seniorenheim besteht, sei unbestritten. Laut aktuellen Berechnungen fehlen in diesem Gebiet ungefähr 200 Betreuungsplätze für Senioren. Insgesamt 130 sollen im neuen Objekt im Herzen des Stadtteils entstehen.

Das Areal liegt direkt zwischen der Tonberg- und der Hebbelstraße. In der Vergangenheit wurden dort schon Autos und Weihnachtsbäume verkauft. Ein ursprüngliches Gebäude war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden, seitdem lag die Fläche brach. „Ein Großteil des Grundstücks gehört verschiedenen Eigentümern, mit denen wir uns bereits einig geworden sind“, so Seyfert weiter. Eine weitere Fläche in Richtung Cossebauder Straße ist noch im Besitz der Stadt. Derzeit wird mit dem Liegenschaftsamt über die Nutzung dieses Teils verhandelt.

Wie ein Riegel soll sich das Haus später in die vorhandene Bebauung einfügen. „Dabei achten wir natürlich auch darauf, wie die Häuser in der Nachbarschaft aussehen. Letztlich soll ja alles passen“, erklärt Seyfert. Das Haus soll aber trotzdem einen modernen Charakter haben. Geplant sind insgesamt sechs Etagen, wobei das oberste Stockwerk nicht durchgängig über die gesamte Hausfläche geplant ist. „Möglich wären dort auch Dachgärten“, fügt er hinzu. Dies wird derzeit aber noch mit dem potenziellen Betreiber besprochen. Genau benennen will Seyfert den späteren Nutzer des Heims noch nicht. „Es ist aber jemand mit sehr viel Erfahrung im Bereich der Altenpflege“, versichert er.

Noch in diesem Jahr will die Dresdner Projektentwicklungs GmbH den Bauantrag bei der Stadt stellen. Wenn alles glattgeht, könnte der Bau Anfang 2016 beginnen. „Wir gehen derzeit von einem bis anderthalb Jahren Bauzeit aus.“ In der zweiten Jahreshälfte 2017 wäre der Einzug somit möglich. Vorher müssten allerdings noch Investoren gefunden werden, die den Bau finanzieren. Mit rund zehn Millionen Euro rechnet Seyfert. „Aber auch da haben wir schon Kontakte geknüpft.“ Er ist zuversichtlich, dass die Geldgeber pünktlich gefunden werden, damit alles wie geplant beginnen kann.

Eine wichtige Frage für viele Nachbarn: die Pkw-Stellplätze für das künftige Seniorenwohnheim. Denn schon jetzt werden in den umliegenden Straßen die Parkplätze knapp. „Für solch ein Heim müssen wir natürlich Parkplätze planen, das ist sowieso Pflicht“, sagt Gregor Seyfert. Insgesamt 15 sind später vorgesehen, die Zufahrt soll aus Richtung Tonbergstraße erfolgen. Seiner Meinung nach wäre diese Anzahl vollkommen ausreichend. „Die Besucher kommen sicherlich nicht alle zur selben Zeit, das verteilt sich ja.“

Das Erdgeschoss ist für die Öffentlichkeit gedacht. Dort sollen sich vor allem Dienstleister aus dem Gesundheitssektor ansiedeln. „Vorstellbar wären Physiotherapien, aber auch Anfragen von Arztpraxen hatten wir schon auf dem Tisch“, so Seyfert. Ein Café wäre allerdings Pflicht – nicht nur für einen kleinen Ausflug der Heimbewohner. „Es wäre doch schön, wenn dort auch die Schüler des Gymnasiums ab und an mal reinschauen.“ Dann wäre es gleichzeitig ein Begegnungsort für verschiedene Generationen.