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Cossebauder feiern ihren Deich

Auf der Radebeuler Seite hinkt der Hochwasserschutzbau hinterher. Woran auch die Anwohner ihren Anteil haben.

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© Norbert Millauer

Von Peter Redlich

Radebeul/Dresden. Mit einem Bürgerfest haben am Freitagnachmittag linkselbische Ortsteile von Dresden ihren neuen Hochwasserschutz gefeiert. Die etwa fünf Kilometer lange Deichlinie ist jetzt auch offiziell fertiggestellt. Wie das sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft informiert, ist damit eines der größten Hochwasserschutzprojekte des Freistaates vollendet. Eingeladen zu der Feier haben Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) und Umweltminister Thomas Schmidt (CDU).

Bei dem Fest für die Bürger von Kemnitz, Stetzsch, Gohlis und Cossebaude konnte auch das neue Pumpwerk an der Elbe besichtigt werden. Rund 39 Millionen Euro wurden in den Hochwasserschutz auf der linken Elbseite investiert.

2010 wurde mit dem Bau des Deiches in Dresden-Kemnitz begonnen. In den folgenden zwei Jahren wurde der Elbdeich zwischen den Ortsteilen Stetzsch und Gohlis erhöht und verbreitert. In Gohlis entstand eine Hochwasserschutzwand mit zwei öffentlichen Durchfahrten zur Elbe sowie fünf kleineren, nichtöffentlichen Durchgängen, die bei Hochwasser mit mobilen Elementen verschlossen werden. Auf der Landseite der Hochwasserschutzwand verlaufen im Untergrund technische Anlagen zur Binnenentwässerung, die bei Hochwasser das aufsteigende Grundwasser sammeln und zu mehreren Pumpwerken führen. Von dort wird das Wasser mit Pumpen in Richtung Elbe gefördert.

Im Abschnitt zwischen Gohlis und Cossebaude schließt ein 1,5 Kilometer langer, neuer Deich an die Hochwasserschutzwand in Gohlis an. Er reicht bis zum Ringdamm des Unteren Speicherbeckens des Pumpspeicherwerkes Niederwartha.

Auf den fertigen Flutschutz auf der anderen Elbseite schauen die Radebeuler vorerst mit Argwohn. Hinkt doch auf der hiesigen Elbseite der geplante Bau hinter dem von gegenüber noch hinterher. Bislang steht noch immer der wesentliche Schutz vor den Angerhäusern in Kötzschenbroda aus. Die Planungen dafür gehörten zu den ersten, welche die Landestalsperrenverwaltung (LTV) nach der Flut von 2002 vorgestellt hatte. Doch die Uneinigkeit der Grundstücksanlieger, so LTV-Betriebsleiter Eckehard Bielitz, verhinderte bisher ein schnelleres Vorgehen. Ähnlich verhält es sich am Auenweg. Die LTV hat Hochwasserschutzterrassen in den Grundstücken vorgeschlagen. Die Anlieger wollen lieber eine hohe Mauer. Das lehnen die Planer ab.

Gebaut wird derzeit der neue Deich vor Fürstenhain von der Kötzschenbrodaer Straße bis an die Friedenskirche.