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Coole Papas mit Kamm

Wie man schicke Frisuren mit wenig Aufwand zaubert, haben Väter beim ersten Zittauer Frisurenworkshop gelernt.

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© privat

Von Elke Schmidt

Die Mädchen wollen eine schicke Flechtfrisur. Etwas anderes kommt für sie heute nicht infrage. Schließlich sind sie genau deshalb im Zittauer Friseursalon „short-cut“. Für ihre Väter ist das jedoch eine echte Herausforderung, denn mit Haarpflege haben sie sich bisher eher nicht befasst. Doch ihnen steht eine professionelle Helferin zur Seite. Friseurmeisterin Caroline Looke zeigt, wie sie mit wenig Aufwand eine Frisur hinbekommen, die spektakulär aussieht, aber vergleichsweise einfach zu machen ist.

Der Deutsche Kinderschutzbund Zittau (DKSB) hat jetzt zum ersten „Frisuren-Workshop für coole Papas“ eingeladen. Damit die Väter die Frisuren gleich vor Ort ausprobieren konnten, waren auch ihre Töchter mitgekommen. „Nicht immer ist in der Frühe die Mama im Haus, um die Kinder frisch frisiert in Kita oder Schule zu schicken“, sagt Manja Reinsch von der Familienbildung „Bunte Wege“ des Kinderschutzbundes. Damit die Mädchen nicht auf schicke Frisuren verzichten müssen, bekamen die Väter jede Menge Tipps, Tricks und Infos über Haarzöpfe und Haarpflege. Caroline Looke beginnt mit dem richtigen Kämmen der Haare. Schon da lassen sich erstaunlich viele Fehler machen. Auf gar keinen Fall solle man einen Kamm nehmen, sagt die Fachfrau. Allenfalls bei total verfitzten Haaren sei das angeraten, fügt die Friseurmeisterin hinzu. Sonst ist eine gute Bürste besser, mit der es nicht so sehr ziept. Beim Bürsten selbst kommt es auf die Technik an. Man beginnt immer bei den Spitzen und arbeitet sich dann vor, rät Frau Looke. Es soll nicht nur schnell gehen, sondern auch gut tun. Deshalb bürstet man am besten langsam, empfiehlt sie. Das ist gleichzeitig eine Minimassage und fördert die Durchblutung. So wachsen die Haare schneller. Bei kleinen Kindern kann man so auch dem sogenannten Milchschorf, einem krustigen Hautausschlag am Kopf, zu Leibe rücken. Die Zittauer Friseuse gibt noch Tipps zu Klemmen und Haargummis. Gerade beim Klemmenkauf sollte besonders auf die Qualität geschaut werden, damit die Haare nicht an rauen Kanten hängen bleiben.

Ausgestattet mit reichlich Zusatzwissen geht es dann ans Frisieren. Caroline Looke führt es zuerst einmal an einem Frisierkopf vor. Die Väter und ihre Töchter sehen genau hin. Dann probieren sie es selber aus. Die Kinder halten ganz still. Dennoch zeigt sich, dass es nicht so einfach ist, wie es beim Profi aussieht. Selbst glatte Haare können widerspenstig sein. Aber dafür handelt es sich ja um einen Workshop. Die Fachfrau hilft gern, gibt Hinweise oder zeigt eine spezielle Technik noch einmal. Nebenbei gibt sie immer wieder Tipps. Zum Beispiel rät sie den Vätern, niemals die Haare zu frisieren, wenn die frisch gewaschen sind. Dann sind sie noch so weich, dass das gar nicht gut klappt.

Als Friseure ausprobiert haben sich drei Väter, die mit insgesamt vier Kindern da waren. Das sei fürs erste Mal gut, findet DKSB-Mitarbeiterin Manja Reinsch. Eines der Ziele der Familienbildung „Bunte Wege“ sind Angebote für Eltern und ihre Kinder, bei denen man sich austauschen und Zeit miteinander verbringen kann. Meist werden die Angebote von Mütter genutzt. Nun konnte endlich mal etwas für Väter angeboten werden, meint Frau Reinsch. Alle hätten diese Zeit genossen.

Am Ende hat jedes Mädchen einen zu ihr passenden Zopf. Selbst die Mütter, die zum Abholen gekommen sind, kriegen schnell noch eine schicke Frisur gezaubert. Kinder und Eltern stimmen über, dass es eine tolle Sache war. Für Manja Reinsch und Caroline Looke Grund genug, über einen zweiten Workshop dieser Art nachzudenken. Der soll im kommenden Januar stattfinden, einen Termin gibt es allerdings noch nicht dafür.