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City spielt zum Stadtfest

Die Herren sitzen nicht nur am Fenster, sondern planen schon das nächste Album.

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© Sven Ellger

Dresden. Es sei ein unvergessliches Konzert gewesen, bei dem City neben vielen anderen Musikern nach der Flut 2002 auf dem Theaterplatz gespielt hat, sagt Fritz Puppel. Gemeinsam mit seinen Bandkollegen wird er zum Stadtfest am 18. August wieder vor der Kulisse der Semperoper auftreten. Kostenlos für die Dresdner dank des Sponsors Radeberger. Die SZ sprach mit Puppel über Citys bekanntesten Titel „Am Fenster“, der 40 Jahre alt ist, und die aktuelle Tour.

Herr Puppel, City füllt auch dieses Jahr wieder viele Säle. Zehren sie noch immer noch von den alten Fans?

Ja und nein. Die Leute haben sich nach der Wende erst mal musikalisch umgehört. Bei Konzerten wählen sie aber die Musik, mit der sie aufgewachsen sind, die sie geprägt hat. Inzwischen bringen sie ihre Kinder und Enkel mit.

Wollen die Gäste eigentlich nur bekannte Songs hören?

Nein, absolut nicht, die sind da sehr offen. Wir starten die diesjährige Tour mit dem Lied „Marias Worte“, das der Lyrikerin Hildegard Maria Rauchfuß gewidmet ist. Von ihr stammt der Text von „Am Fenster“. Die Konzerte sollen gegen Routine angehen und eine gesunde Spannung aufbauen.

Wie entstehen Ihre Songs?

Wir vertonen zu 90 Prozent Texte. Deutsch klingt oft schroff, wenn wir es über eine Melodie legen, also machen wir es andersrum. Nach wie vor ist Alfred Roesler unser Autor, von dem die Liedtexte des „Casablanca“-Albums stammen.

Zu DDR-Zeiten war jedes Wort, jede Nuance wichtig. Heute auch noch?

Unsere Lieder handeln von der Seelenlandschaft, die uns umgibt. Zu DDR-Zeiten wäre eine Liedzeile über Bananen schon Sprengstoff gewesen. Heute spielen andere Dinge eine Rolle, Armut, ausgegrenzt zu sein. Es ist unserer Zeitgeist, den sie widerspiegeln.

Sie stehen seit über 40 Jahren auf der Bühne. Was motiviert Sie?

Ich bin ein Jahr jünger als Mick Jagger (lacht). Aber die Frage kenne ich schon. Komischerweise fragt niemand einen Maler, ob er nicht langsam aufhören will. Aber ja, wir hatten mal so eine Phase mit der Band, wo in der Garderobe plötzlich nur noch über Krankheiten gesprochen wurde. Früher waren es Wein, Weib und Gesang. Heute planen wir unser nächstes Album.

Wie halten Sie sich fit?

Ich laufe fünfmal die Woche, in Summe eine Marathondistanz. So sehe ich auch was von Tourneestädten.

Die SZ verlost 3 Radeberger-Canaletto-Pakete und lädt 3 mal 2 Personen zum Konzert am 18. August ab 18.30 Uhr in die Lounge neben der Bühne ein. Highlight ist ein Meet and Greet mit City. Senden Sie eine Mail an [email protected] und geben Sie Ihre Kontaktdaten an. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.