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Christen feiern orthodoxe Ostern

Das Fest richtet sich nach dem julianischen Kalender, der von der Zeitrechnung des allgemein geltenden gregorianischen Kalenders abweicht.

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Von Ulf Mauder und Gregor Mayer

Moskau/Kairo. Millionen orthodoxer Christen haben am Wochenende das Osterfest nach dem julianischen Kalender begangen. Ob in Russland, Griechenland oder Ägypten – die jeweiligen Kirchenoberhäupter der Länder führten die Riten an und richteten Osterbotschaften an die Gläubigen. Auch bekannte Politiker nahmen an den Ostermessen teil – teils unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen.

In Moskau rief Patriarch Kirill die Gläubigen zum vereinten „Schutz ihrer Heimat“ auf. Wenn sich „Millionen Herzen“ vereinten, um die Heimat und die „hohen Ideale und Werte“ zu verteidigen, dann seien Wunder möglich, sagte der Oberhirte der etwa 100 Millionen russisch-orthodoxen Christen. „Solch ein Volk besitzt eine große geistige Stärke, die von keinen Katastrophen und Feinden bezwungen werden kann“, sagte Kirill in seiner Osterbotschaft am Samstag. Als Beispiel der „Stärke“ nannte er den Sieg gegen den Hitler-Faschismus im Zweiten Weltkrieg. Der 70. Jahrestag des Sieges wird in Moskau am 9. Mai gefeiert.

Kremlchef Wladimir Putin, der zusammen mit Regierungschef Dmitri Medwedew zur Ostermesse in die Christus-Erlöser-Kathedrale in Moskau gekommen war, würdigte in einem Telegramm an die Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche weltweit die „prägende Rolle“ des Glaubens in der Gesellschaft. Die russisch-orthodoxe Kirche festige den Zusammenhalt unter den Menschen und erhalte heute Moral und Werte, schrieb er in dem vom Kreml veröffentlichten Brief. Die Kirche schütze das „Institut der Familie“ und erziehe die Jugend im Geiste des Patriotismus, lobte der Präsident.

In Ägypten begingen knapp neun Millionen koptische Christen das orthodoxe Osterfest. Papst Tawadros II. zelebrierte am späten Samstagabend in der Kairoer Markus-Kathedrale die Ostermesse. Sondereinheiten der Polizei sicherten das Gotteshaus. (dpa)