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Chemiewerk im Schwibbogen

Wie gut Industrie und Advent zusammenpassen, zeigt die neue Deko aus Nünchritz.

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© Sebastian Schultz

Von Antje Steglich

Nünchritz. Die Kerzen auf dem hölzernen Bogen und die ins Holz gebrannte Glocken sind zwar typisch für die Schwibbögen, die jetzt zur Weihnachtszeit wieder zahlreiche Fenster beleuchten. Und doch sind diese Schwibbögen der Firma Non Malus etwas ganz besonderes. Denn hier steht nicht nur Nünchritz in Großbuchstaben auf dem vier Millimeter dicken Pappelholz. Auch das Wappen der Gemeinde und die Silhouette der Wacker Chemie fehlen nicht.

„Schwibbögen sind ja sehr beliebt. Wir wollten aber nichts Erzgebirgisches nachmachen, sondern was Individuelles für die Region bieten“, sagt Mitarbeiterin Stephanie Flohe über das neueste Produkt der Non Malus GmbH. Bereits zu Ostern hatte das Unternehmen, das vor allem in der Werbetechnik, im Laden- und Messebau aktiv ist, erstmals besondere Dekoartikel herausgebracht. Österliche Anhänger mit Namensgravur. Aber auch Teelichthalter aus Sperrholz, die Osterhäschen, Namen und Wappen von Nünchritz zierten. Das kam bei den Kunden sehr gut an, so Stephanie Flohe. „Da haben wir uns gedacht, zu Weihnachten machen wir was Ähnliches“, so die Mitarbeiterin.

Als Erstes entstand also in dem kleinen Flachbau in Nünchritz ein Schwibbogen mit Wackersilhouette – also jenen riesigen Destillationskolonnen, die den Blick auf Nünchritz prägen. Der Holzbogen selbst ist 18 mal 26 Zentimeter groß, trägt zwei Kerzen und ist bis auf die Wachskerzen und Kerzenhalter nicht nur ein original Nünchritzer Produkt, sondern auch Handarbeit. Denn zwar brennt ein Laserschneider zunächst das Motiv in das helle Holz, mit Schleifpapier wird der Schwibbogen dann aber noch einmal individuell bearbeitet.

So werden zum Beispiel die bräunlichen Schmauchspuren, die der Laser auf dem Holz hinterlässt, beseitigt. – „Da aber vielleicht nicht jeder Wacker in seiner Wohnung stehen haben will, haben wir noch einen Schwibbogen gemacht, bei dem mehr die Gemeinde im Vordergrund steht“, erklärt Stephanie Flohe. Der zweite Bogen ist mit 24 mal 40 Zentimeter etwas größer und trägt vier Kerzen. Als Motiv werden hier das Nünchritzer Rathaus, der Grödeler Wasserturm, eine Pferdekutsche für den Rodaer Reiterhof und ein paar Wacker-Türme eingebrannt.

Die Schwibbögen kosten 28,50 Euro beziehungsweise 39,95 Euro und werden je nach Bestellung produziert. Non Malus könne nach eigenen Angaben aber auch Großmengen produzieren. Erhältlich sind die Holzbögen nur direkt bei der Firma, einzige Ausnahme ist der Weihnachtsmarkt in Nünchritz, der an diesem Wochenende, am 5. und 6. Dezember, rund um Rathaus, Wackerhalle und Dorfplatz stattfindet.

„Wir finden, es ist eine nette Idee, diese charakteristische Kulisse zur Adventszeit in die heimelige Stube zu holen“, sagt auch Asta Tehnzen-Heinrich, Sprecherin der Wacker Chemie AG. Schließlich gehörten der Ort Nünchritz und das Chemiewerk seit 115 Jahren zusammen. Das Werk habe die Entwicklung von Nünchritz entscheidend mit geprägt, die Kolonnen überragen alle Häuser im Ort, und das Werk erstrahle gerade zur Winterzeit in der Dunkelheit weithin sichtbar.

Aufgrund der positiven Resonanz denkt Non Malus bereits über weitere Motive nach. So könnte es im nächsten Jahr auch Schwibbögen mit Meißner Ansichten geben, kündigt Stephanie Flohe an.