Merken

Chemieunfall könnte weitere Opfer fordern

Experten stellten sich am Mittwoch in Pirna den Fragen der Anwohner. Die wichtigste davon bleibt aber nach wie vor unbeantwortet.

Teilen
Folgen
© Marko Förster

Von Alexander Müller

In der Aula der Goethe-Oberschule Pirna haben gestern Abend Verantwortliche aus dem Chemieunternehmen Schill + Seil-acher, der Pirnaer Stadtverwaltung und der zuständigen Genehmigungsbehörden Anwohnern aus Pirna-Neundorf Rede und Antwort gestanden. Etwa 200 Bürger folgten der Einladung zur Infoveranstaltung. Sie war aufgrund der verheerenden Explosion in dem Neundorfer Chemiebetrieb am 1. Dezember einberufen worden. Dabei waren ein Mitarbeiter getötet und vier weitere schwer verletzt worden. Zwei davon schweben entgegen früheren Aussagen des Unternehmens nach wie vor in Lebensgefahr. Bei der Katastrophe wurden aber auch private Häuser und Grundstücke in der Umgebung zum Teil erheblich in Mitleidenschaft gezogen.

Der Tag nach der Explosion in Pirna-Neundorf

Die Explosion am Montagabend hat in der Chemiefabrik deutliche Spuren hinterlassen.
Die Explosion am Montagabend hat in der Chemiefabrik deutliche Spuren hinterlassen.
Bisher ist die Urasche noch nicht endgültig geklärt.
Bisher ist die Urasche noch nicht endgültig geklärt.
Experten von Feuerwehr und Polizei suchen nach Hiweisen, was genau die Explosion ausgelöst hat.
Experten von Feuerwehr und Polizei suchen nach Hiweisen, was genau die Explosion ausgelöst hat.
Die Wucht der Explosion schleuderte auch Maschinenteile in das Nachbargrundstück der Fabrik.
Die Wucht der Explosion schleuderte auch Maschinenteile in das Nachbargrundstück der Fabrik.
Überall um die Fabrik liegen Trümmer verstreut.
Überall um die Fabrik liegen Trümmer verstreut.
Teile des Fabrikdachs wurden bis vor ein Haus in der Nachbarschaft geschleudert.
Teile des Fabrikdachs wurden bis vor ein Haus in der Nachbarschaft geschleudert.
Beschädigt wurden aber auch Häuser nahe des Fabrikgeländes.
Beschädigt wurden aber auch Häuser nahe des Fabrikgeländes.
Teile der explodierten Fabrik beschädigten in Pirna-Neundorf auch Zäune und Bäume.
Teile der explodierten Fabrik beschädigten in Pirna-Neundorf auch Zäune und Bäume.
Scheiben gingen etliche zu Bruch.
Scheiben gingen etliche zu Bruch.

Havarie in Chemiefabrik in Pirna

Bei einer schweren Explosion in einer Chemiefabrik in Pirna ist am Montag ein Mensch ums Leben gekommen.
Bei einer schweren Explosion in einer Chemiefabrik in Pirna ist am Montag ein Mensch ums Leben gekommen.
Der Tote ist ein 34 Jahre alter Chemiker aus Böblingen
Der Tote ist ein 34 Jahre alter Chemiker aus Böblingen
Vier weitere Mitarbeiter wurden schwer verletzt.
Vier weitere Mitarbeiter wurden schwer verletzt.
Das Unglück soll von einem Reaktor für chemische Produkte ausgegangen sein.
Das Unglück soll von einem Reaktor für chemische Produkte ausgegangen sein.
Die Löscharbeiten zogen sich bis zum späten Abend hin.
Die Löscharbeiten zogen sich bis zum späten Abend hin.
Zur Höhe des Sachschadens waren zunächst keine Schätzungen bekannt.
Zur Höhe des Sachschadens waren zunächst keine Schätzungen bekannt.
Zum Zeitpunkt des Unglücks gegen 17.20 Uhr befanden sich etwa 30 Firmenmitarbeiter im Gebäude.
Zum Zeitpunkt des Unglücks gegen 17.20 Uhr befanden sich etwa 30 Firmenmitarbeiter im Gebäude.
Mehr als 100 Rettungskräfte waren vor Ort.
Mehr als 100 Rettungskräfte waren vor Ort.
Für den Großeinsatz wurden auch Feuerwehren aus der Region angeforder, ebenso Helfer des Deutschen Roten Kreuzes.
Für den Großeinsatz wurden auch Feuerwehren aus der Region angeforder, ebenso Helfer des Deutschen Roten Kreuzes.

Viele Betroffene forderten deshalb eine komplette Schließung des Werks in Pirna-Neundorf. Sie fühlen sich nicht sicher, schlecht informiert und außerdem der Gefahr von Chemikalien in Luft und Wasser ausgesetzt. Beim Unternehmen selbst zeigte man Verständnis für diese Sorgen, hält jedoch am Standort fest.

Was genau die Explosion verursacht hat, ist unterdessen nach wie vor unklar. Von den Anwohnern gab es zudem scharfe Kritik am Rettungseinsatz nach der Explosion. Die Stadt erklärte daraufhin, wie sie den Hilfseinsatz koordiniert hat und warum sie nicht alle direkten Nachbarn des Werks evakuiert hatte. Nach Ansicht des Rathauses lief dabei alles korrekt ab. Nun soll es weitere Gespräche geben.