Von Alexander Müller
In der Aula der Goethe-Oberschule Pirna haben gestern Abend Verantwortliche aus dem Chemieunternehmen Schill + Seil-acher, der Pirnaer Stadtverwaltung und der zuständigen Genehmigungsbehörden Anwohnern aus Pirna-Neundorf Rede und Antwort gestanden. Etwa 200 Bürger folgten der Einladung zur Infoveranstaltung. Sie war aufgrund der verheerenden Explosion in dem Neundorfer Chemiebetrieb am 1. Dezember einberufen worden. Dabei waren ein Mitarbeiter getötet und vier weitere schwer verletzt worden. Zwei davon schweben entgegen früheren Aussagen des Unternehmens nach wie vor in Lebensgefahr. Bei der Katastrophe wurden aber auch private Häuser und Grundstücke in der Umgebung zum Teil erheblich in Mitleidenschaft gezogen.
Der Tag nach der Explosion in Pirna-Neundorf
Havarie in Chemiefabrik in Pirna
Viele Betroffene forderten deshalb eine komplette Schließung des Werks in Pirna-Neundorf. Sie fühlen sich nicht sicher, schlecht informiert und außerdem der Gefahr von Chemikalien in Luft und Wasser ausgesetzt. Beim Unternehmen selbst zeigte man Verständnis für diese Sorgen, hält jedoch am Standort fest.
Was genau die Explosion verursacht hat, ist unterdessen nach wie vor unklar. Von den Anwohnern gab es zudem scharfe Kritik am Rettungseinsatz nach der Explosion. Die Stadt erklärte daraufhin, wie sie den Hilfseinsatz koordiniert hat und warum sie nicht alle direkten Nachbarn des Werks evakuiert hatte. Nach Ansicht des Rathauses lief dabei alles korrekt ab. Nun soll es weitere Gespräche geben.