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Chemie-Alarm in Görlitz-Königshufen

In einem Keller der Schlesischen Straße stellen Bewohner eine größere Menge an Quecksilber fest: Ein Fall für die Feuerwehr.

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© dpa-tmn

Von Ralph Schermann

Görlitz. Feuerwehr, Krankenwagen, Polizei – in Königshufen hat es am Donnerstag ein Blaulicht-Gewitter gegeben. Anlass dafür war ein Notruf um 15.07 Uhr: Quecksilberfund im Keller des Hauses Schlesische Straße 71. Tatsächlich fanden die Einsatzkräfte dort eine Lache von etwa 400 Milliliter dieses Stoffes.

In Chemie-Schutzanzügen und unter Atemschutz nahmen die Feuerwehrleute das Quecksilber auf, verpackten es mehrfach und übergaben es einer Spezialfirma zur Entsorgung. Am Abend reinigten Mitarbeiter der Firma BASF Schwarzheide mit Sondertechnik die Kellerräume auch noch von den kleinsten Quecksilberkügelchen.

Wie es zu dem Vorfall kam, ist unklar, die Polizei hat Ermittlungen begonnen. Angaben der Hausbewohner sind nicht eindeutig, gesprochen wird mal von zwei Tagen, mal von vier Wochen, seit das Quecksilber im Keller sei. Eine Mieterin (63) teilte den Rettungskräften mit, im Kellergang stehende alte Flaschen bei Reinigungsarbeiten verschüttet und aufgewischt zu haben, darunter den Schadstoff. Die Putzlappen warf sie in eine Mülltonne. Die Mieterin wurde zur Kontrolle ins Klinikum gebracht. Amtsarzt Dr. Christoph Ziesch und Einsatzleiter Uwe Restetzki informierten dann alle 13 Mietparteien, dass keine schädlichen Dämpfe im Haus festgestellt wurden, das Gebäude also weiter genutzt werden kann. Sie gaben zugleich Hinweise über mögliche Symptome.

Im Einsatz waren elf Mann des Löschzuges der Berufsfeuerwehr mit den zusätzlichen Gerätewagen Umwelt und Gefahrgut.