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Capron kauft weiteres Kirschallee-Grundstück

Das Neustädter Unternehmen sichert sich eine zweite Fläche im Gewerbegebiet. Als Parkplatz für Fahrgestelle?

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© Dirk Zschiedrich

Von Nancy Riegel

Langburkersdorf. Gekommen, um zu bleiben. Gemäß diesem Motto wird perspektivisch das nächste Grundstück im revitalisierten Gewerbegebiet Kirschallee in Neustadt veräußert. Denn der künftige Eigentümer hat sich schon vor einigen Wochen auf dem Gelände niedergelassen – zu sehen an mehreren Reihen an Fahrgestellen. Die Erwin Hymer Group, zu der der Neustädter Wohnmobilhersteller Capron gehört, will das Quartier 5 mit einer Größe von rund 4,1 Hektar erwerben.

© Koerner, Heidemarie

„Ein strategischer Kauf“, begründet Capron-Sprecher Frank Kramer. Das Kirschallee-Grundstück grenzt an das Werksgelände an der Berghausstraße. Zudem hat sich Capron bereits letztes Jahr gleich nebenan das Quartier 4 gesichert. „Wir wollen so vermeiden, dass uns jemand die Fläche wegschnappt.“ Diese nutzt das Unternehmen in den letzten Monaten bereits, aus Platzmangel. Auf dem Betriebsgelände wird aktuell eine Produktionshalle für die Möbelfertigung errichtet. Diese wird 10 000 Quadratmeter groß. Außerdem entsteht eine Logistikhalle. Wegen dieser Baustellen und durch Lieferengpässe bei Chassis ist an der Berghausstraße kaum noch Platz für die Fahrgestelle. Capron lagert diese deshalb auf dem bereits erworbenen Quartier 4. Doch auch diese anderthalb Hektar wurden schnell zu knapp, weswegen der Produzent einen Pachtvertrag mit der Industrie-Center Neustadt GmbH (ICN) abschloss, die die Flächen im Gewerbegebiet verwaltet. So wurde es für Capron möglich, einen Teil von Quartier 5 als Lagerplatz zu nutzen. Das fiel auch den Neustädter Bürgern auf, die sich fragend an Bürgermeister Peter Mühle (NfN) wandten. Noch vor Wochen musste dieser antworten, dass Capron nur einen Teil der Fläche anmietet. Nun steht fest: Der Kaufvertrag ist unterschrieben.

Mühle macht deutlich, dass die Fläche nicht als „Wohnmobil-Parkplatz“ an das Unternehmen verkauft wird. Irgendwann, sollte Capron weiter so rasant wachsen, kann das Grundstück für die Produktion genutzt werden. Der Betrieb hält sich bei seinen Zukunftsvorhaben noch bedeckt. „Es gibt noch keine konkreten Pläne für das Grundstück“, sagt Frank Kramer. Auch Frank Beyer, Geschäftsführer der ICN, würde eine Fertigungshalle auf dem veräußerten Quartier begrüßen. „Unterm Strich soll es beim Vorhaben Kirschallee darum gehen, Arbeitsplätze zu schaffen.“

Deshalb geht die Erschließung des Gewerbegebiets auch weiter. Die Arbeiten an „Kirschallee 1“ werden in den nächsten Wochen abgeschlossen. Einige Erdhaufen müssen noch planiert werden. Und dann wird noch ein Käufer für Quartier 2 gesucht, das rund 1,7 Hektar groß ist.

Im nächsten Jahr soll der zweite Teil des Gewerbegebiets hergerichtet werden. Seit rund zwei Wochen ist die Stadt Neustadt Eigentümer der Fläche, die östlich an das revitalisierte Areal grenzt. Zum Kaufpreis schweigt der Bürgermeister. Auf dem rund fünf Hektar großen Grundstück steht nicht nur ein Schornstein, sondern auch das dazugehörige Heizhaus. Mehrere Gebäude des insolventen Schrotthandels Keller gehören ebenfalls dazu. Sie alle müssen weichen. Laut Frank Beyer sollen die Arbeiten dort zügig starten. „Bis Februar 2018 soll der Entwurf für den Bebauungsplan stehen.“ Mit diesem können dann Fördermittel für den Abriss und die Aufarbeitung der Fläche beantragt werden.