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Café Rosengarten mit neuem Gesicht

Das Lokal hat Tradition, war bislang aber beengt und dunkel. Jetzt ist es kaum wiederzuerkennen. Zwei Paten haben nun beim Umbau geholfen.

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© Christian Juppe

Von Sarah Grundmann

Da kann ja nur die Mafia ihre Finger im Spiel gehabt haben. Das Café im Rosengarten am Neustädter Elbufer ist kaum wiederzuerkennen. Innerhalb von neun Wochen wurde das Lokal komplett entkernt und umgebaut. Dafür haben sich die beiden Gastronomen Berthold Kalisch und Oliver Maliske, die auch den Augustusgarten und das Hofbräuhaus am Neumarkt betreiben, Hilfe von zwei Paten geholt.

Das Café Rosengarten nach dem Umbau

Das Café im Rosengarten am Neustädter Elbufer ist innerhalb von neun Wochen komplett entkernt und umgebaut worden.
Das Café im Rosengarten am Neustädter Elbufer ist innerhalb von neun Wochen komplett entkernt und umgebaut worden.
1935 öffnete das Café im Rosengarten. Dieses Bild ist einige Jahre später entstanden. Früher wurden in dem Denkmal Tickets für Dampfschifffahrten verkauft.
1935 öffnete das Café im Rosengarten. Dieses Bild ist einige Jahre später entstanden. Früher wurden in dem Denkmal Tickets für Dampfschifffahrten verkauft.
Hinter dem Eingang befindet sich die sogenannte Brasserie.
Hinter dem Eingang befindet sich die sogenannte Brasserie.
Im hinteren Gebäudeteil ist ein Restaurant mit Kamin und eleganter Einrichtung untergebracht.
Im hinteren Gebäudeteil ist ein Restaurant mit Kamin und eleganter Einrichtung untergebracht.
Zusammen mit dem unteren Innen- sowie dem Außenbereich können im Café bis zu 420 Gäste bewirtet werden.
Zusammen mit dem unteren Innen- sowie dem Außenbereich können im Café bis zu 420 Gäste bewirtet werden.
Im ersten Stock gibt es einen Veranstaltungsraum. Dort finden bis zu 50 Personen Platz.
Im ersten Stock gibt es einen Veranstaltungsraum. Dort finden bis zu 50 Personen Platz.
Blick aus dem Veranstaltungsraum auf die Elbe.
Blick aus dem Veranstaltungsraum auf die Elbe.

Mit Mirco Meinel und Markus Pexa von der First Class Concept GmbH – einer Eventfirma, die unter anderem die Mafia-Mia-Dinnershows organisiert – wurde die Roga Betriebsgesellschaft gegründet. Mit Pexa als Geschäftsführer und neuem Gesicht des Rosengartens wurde der Umbau bewältigt. Das Motto: Alles muss raus!

„Es gibt genau einen Gegenstand, der überlebt hat: Die Eistruhe“, witzelt Mirco Meinel. „Wenn, dann richtig.“ Das Gebäude am Carusufer wurde Anfang des Jahres komplett entkernt und in den Rohbauzustand zurückversetzt. Elektrik, Sanitäranlagen, Küche, Wände und Fußböden – alles wurde erneuert. Rund 400 000 Euro hat der Komplettumbau gekostet. Entstanden ist ein Lokal mit vielen Facetten.

„Wir wollten alle ansprechen, die hier am Elbufer unterwegs sind – von der Mutter mit Kinderwagen, über den Jogger bis hin zu den Mitarbeitern des Ministeriums“, erklärt Meinel. Deswegen wurde das Gebäude nun in verschiedene Bereiche eingeteilt: Hinter dem Eingang befindet sich die sogenannte Brasserie. Dort brühen die Baristas ihren Kaffee, die Vitrine ist mit Kuchen und Torten gefüllt. Für Kinder ist eine kleine Spielecke eingerichtet.

Im hinteren Gebäudeteil ist ein Restaurant mit Kamin und eleganter Einrichtung untergebracht. Außerdem gibt es zwei verschiedene Terrassen sowie einen Veranstaltungsraum mit Blick auf die Elbe im ersten Stock. Dort finden bis zu 50 Personen Platz. Eine Cateringküche wird gerade ausgebaut.

Zusammen mit dem unteren Innen- sowie dem Außenbereich können im Café bis zu 420 Gäste bewirtet werden. Seit Anfang April ist das neue Café Rosengarten, das jetzt den Namen Rosengarten – Café, Restaurant, Elbterrassen trägt, wieder für die Kundschaft geöffnet. Die ersten Reaktionen sind positiv, wie Geschäftsführer Markus Pexa berichtet. „Etwa 60 Prozent sind Stammgäste“, sagt er. „Die sind schon sehr überrascht, wie schön es jetzt geworden ist.“ Bislang galt das Lokal meist als beengt und dunkel.

Laut Pexa kämen jetzt auch wieder Alt-Dresdner, die das Café in den vergangenen Jahren gemieden haben. Das zeigen auch die Kommentare auf der Facebook-Seite des Lokals. „War sehr lang nicht mehr da, die jetzige Innen- und Außengestaltung sieht einladend aus“, heißt es dort. „War heute das erste Mal seit Langem wieder zu Besuch“, lautet ein weiterer Kommentar.

Erbaut wurde das Café als Warte- und Kartenverkaufshalle für die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffsfahrtgesellschaft. Im Herbst 1935 wurde diese zum Lokal umgebaut. Seit 1997 betreiben Kalisch und Maliske die Gaststätte im Rosengarten. Seitdem wurden die Räume bereits zweimal renoviert und wiedereröffnet – allerdings nicht freiwillig. Denn was für Ausflügler herrlich ist, wurde den Wirten schon zweimal zum Verhängnis: die Lage an der Elbe. Bei den Hochwassern 2002 und 2013 wurde die komplette Einrichtung zerstört.

Die beiden Ereignisse haben auch im Rosengarten, in dem im vergangenen Jahr 80-jähriges Jubiläum gefeiert wurde, reichlich Schaden angerichtet. Mit den Folgen der bislang letzten Flut kämpfen die Gärtner noch heute. Trotzdem blühen auf den rund 30 000 Quadratmetern 120 verschiedene Rosensorten.

Und auch die Gastronomen lassen sich von den Wassermassen nicht unterkriegen und eröffnen in diesem Jahr mit neuer Kraft und mafiöser Unterstützung. Am 1. Juni wird die Eröffnung ganz offiziell gefeiert. Passend zum Kindertag gibt es für die kleinen Gäste eine Kugel Eis gratis. Sie können aus rund 24 Sorten wählen, die im eigenen Eislabor kreiert werden. Die Erwachsenen bekommen ein Freigetränk. Und mit etwas Glück einen Handschlag vom Paten.