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Café Hotspot in Görlitz ist wieder da

Zusammensein und gratis Internet stehen auf dem Programm. Damit das dauerhaft funktioniert, wird Geld gebraucht. Spenden kann jeder.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Matthias Klaus

Die Möbel im Café Hotspot, Tische, Stühle sind handgefertigt. Sie wurden im vergangenen Jahr in einem Workshop mit Jugendlichen, darunter viele Flüchtlinge, gebaut. „Bei dieser Gelegenheit kam auch immer wieder das Thema Internet zur Sprache“, sagt Julia Schlüter vom Café Hotspot. Es sei dann mehr oder weniger spontan die Idee entstanden: einen Ort zu schaffen, an dem sich unterschiedliche Menschen treffen, egal ob Görlitzer, Touristen, Studenten, Flüchtlinge. Und, ganz wichtig: An diesem Ort sollte kabelloses Internet gratis verfügbar sein.

Im vergangenen September startete dann eine zeitlich begrenzte Aktion. „Sie war kein Testlauf, sondern von vorne herein für ein paar Wochen vorgesehen. Und die Idee kam an. So gut, dass sie nun dauerhaft eingeführt wird. „Wir wurden von so vielen Leuten angesprochen, ob wir das Café Hotspot wieder öffnen“, erinnert sich Julia Schlüter. Am Ende blieb dem Team wohl nichts weiter übrig. „Wir sind da irgendwie reingewachsen“, sagt sie.

Am gestrigen Donnerstagmittag war noch Bauabnahme, wenig später öffnete das Café. Dessen Team besteht aus fünf ehrenamtlichen Mitarbeitern. „Aber es gibt viele, die uns unterstützt haben, beispielsweise mit dem Einrichten des Internets“, sagt Julia Schlüter. Sie versteht das Café als „interkulturellen Erprobungsraum“ mit gemütlicher Atmosphäre, einem weltoffenen Kulturprogramm und eben freiem Internetzugang. „Bei uns muss nicht unbedingt etwas gegessen oder getrunken werden, es gibt keine Verzehrpflicht“, sagt Julia Schlüter.

Ursprünglich hatten die Volkshochschule und das Kollektiv „KFünf“ das Vorhaben initiiert. Ab Januar wird das Café gemeinsam mit einem Kooperationspartner, dem Verein Second Attempt, betrieben. Aktuell wird das Projekt von der Jugendförderung der Stadt Görlitz unterstützt. Aber um es dauerhaft am Laufen halten zu können, ist das Team auf finanzielle Hilfe für 2017 angewiesen. 5 000 Euro sollen eingeworben werden, damit ein Teil der Fixkosten für das kommende Jahr abgedeckt wird. Dazu stellt sich das Café Hotspot auf einer Spendenplattform vor. Spender können damit den sozialen Zweck des Cafés und einen echten Mehrwert für die Stadt schaffen, heißt es von den Hotspotlern.

Mit dem Café Hotspot ist zudem wieder Leben in den Obermarkt 6 eingezogen. Das Erdgeschoss stand lange leer. Dank guter Kontakte zum Hauseigentümer konnten die Räume eingerichtet werden. Und das Hotspot-Team schaut natürlich über den Tellerrand hinaus, im wahrsten Sinne des Wortes. Am heutigen Freitag kocht es gemeinsam mit den Machern von „Erfahrung DDR“ im Rahmen der Aktion „17 Tage – 17 Essen“ auf dem Christkindelmarkt. Eine erste kulturelle Aktion nach der Neueröffnung steht auch schon fest: ein Filmabend. Gezeigt wird der Streifen „Raving Iran“.

Café Hotspot, Obermarkt 6, Öffnungszeiten mittwochs bis sonntags, von 14 bis 22 Uhr. Tagesaktuelle Angebote zum Programm und Inhalten gibt es über Facebook.

Spenden für das Café kann man auf der Plattform „betterplace“.