Merken

Busse sollen über die Augsburger rollen

Die Verkehrsbetriebe wollen den Dresdner Osten viel besser anbinden. Die Stadt plant den Ausbau.

Teilen
Folgen
NEU!
© René Meinig

Von Peter Hilbert

Für die marode Augsburger Straße gibt es jetzt Hoffnung. Die über zwei Kilometer lange Hauptverbindung quer durch Striesen ist marode und sollte längst ausgebaut sein. Doch erst machte eine Hochspannungstrasse nur einen knappen Meter unter der Fahrbahn den Baustart im Mai 2009 unmöglich. Die Drewag musste sie verlegen. Als das 2011 geschafft war, war dafür kein Geld mehr da. Jetzt sind zwei Millionen Euro im Doppelhaushalt dafür geplant.

Eigentlich sollte die Buslinie 64 seit Eröffnung der Waldschößchenbrücke über die Augsburger Straße fahren. Doch die Holperpiste ist noch nicht saniert. Nun gibt es aber endlich Hoffnung.
Eigentlich sollte die Buslinie 64 seit Eröffnung der Waldschößchenbrücke über die Augsburger Straße fahren. Doch die Holperpiste ist noch nicht saniert. Nun gibt es aber endlich Hoffnung. © Marco Klinger

„Unser Ziel ist es vor allem, die Augsburger Straße bustauglich auszubauen“, sagt Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne). Zuerst kommen zwei besonders schlechte Abschnitte an die Reihe. Dabei handelt es sich einerseits um die Verbindung von der Blasewitzer zur Tittmannstraße. Ist die saniert, könnten die Busse der Linie 64 von Kaditz nach Reick über die Augsburger und Tittmann- zur Schandauer Straße fahren. Das sollte bereits mit der Eröffnung der Waldschlößchenbrücke geschehen. Doch über das Holperpflaster der Augsburger können die Busse eben nicht rollen. Deshalb fahren die Busse jetzt noch parallel zu Straßenbahnen über die Fetscher- und Schandauer Straße. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) versprechen sich von der neuen Route der 64 bis zu 750 000 Fahrgäste mehr.

Der zweite Abschnitt ist zwischen dem Barbarossaplatz und der Voglerstraße. Das schlechteste Stück ist dort zwischen der Ermel- und der Dornblüthstraße, wo auch die Buslinie 61 fährt. Geprüft wird, an beiden Kreuzungen Kreisverkehre auszubauen, erklärt der Baubürgermeister. Dadurch könnte die Verkehrssicherheit erhöht werden.

Mit den eigenen Mitteln und einer Förderung zwischen 75 und 90 Prozent könnten sechs bis sieben Millionen Euro für den Ausbau der Augsburger Straße zur Verfügung stehen, rechnet Straßenbauamtschef Reinhard Koettnitz vor. Die genaue Summe stehe noch nicht fest. „Wir müssen sehen, ob wir dann damit möglicherweise noch mehr machen können.“ Als Beispiel führt er den Barbarossaplatz an, wo ein Kreisverkehr angelegt werden könnte. Wäre noch Geld übrig, würde auch das letzte, etwa 150 Meter lange Stück von der Vogler- bis zur Altenberger Straße mit ausgebaut. Dabei müsste aber auch die Brücke über den Blasewitz-Grunaer Landgraben saniert werden, die marode ist.

Für die umfassende Sanierung der anderen Abschnitte zwischen Barbarossaplatz und Tittmannstraße sowie Blasewitzer und Fiedlerstraße reicht das Geld nicht. Um auch sie für Busse befahrbar zu machen, könnte die Deckschicht ausgebessert oder abgefräst und frisch asphaltiert werden, nennt Koettnitz die provisorischen Möglichkeiten. Eine erste Vorplanung gibt es. „Wir müssen uns jetzt alles anschauen und die Planung vertiefen“, erklärt der Straßenbauchef. Ein aufwendiges Genehmigungsverfahren ist nicht nötig. Für die detaillierte Planung ist ein knappes Jahr nötig. In dem Zuge ist vorgesehen, im Blasewitzer Ortsbeirat über die Pläne zu diskutieren und die Bürger zu informieren. Für das Ausschreibungsverfahren ist ein weiteres halbes Jahr nötig. „Wenn alles gutgeht, können wir 2019 mit dem Bau beginnen“, sagt Koettnitz.

Er rechnet damit, dass die Arbeiten etwa ein Dreivierteljahr dauern. Etwa diese Zeit wurde auch benötigt, um den Abschnitt der Schandauer Straße von der Borsberg- bis Bergmannstraße auszubauen. Das hänge aber von vielen Faktoren ab. Als Beispiel nennt er die Ver- und Entsorgungs- sowie die Telekomleitungen, die von Betreibern erneuert werden müssten.

Etwa auf der Hälfte der Strecke konnte die Drewag die alten 110-Kilovolt-Hochspannungskabel schon ausbauen. Mit der Sanierung der Augsburger Straße könnte dann auch der andere Teil der einst ölgefüllten Kabel entfernt werden.

Die DVB freuen sich über die städtischen Pläne. Dann könnte nicht nur die Buslinie 64 über die Augsburger Straße fahren. In einem zweiten Schritt wäre es möglich, den Dresdner Osten beim Nahverkehr viel besser mit dem Dresdner Norden zu verbinden, so Sprecher Lösch. Denn bisher gebe es keine bustauglichen Straßen in dem Gebiet. Die Linie 65 von Heidenau/Luga endet jetzt am Schillerplatz. Möglich wäre eine Verbindung über Augsburger Straße, Uniklinik und Waldschlößchenbrücke zur Albertstadt.Kommentar