Merken

Busse sind übervoll, Schüler bleiben in Sebnitz zurück

Am Busbahnhof herrschen dienstags und donnerstags chaotische Zustände. Vor allem Bad Schandauer und Neustädter Schüler sind betroffen.

Teilen
Folgen
NEU!
© privat

Von Anja Weber

Bad Schandau/ Sebnitz. Nachmittags, Busbahnhof Sebnitz. An den Haltestellen in Richtung Bad Schandau und Neustadt drängen sich Gymnasiasten und Oberschüler. Sie alle wollen nach Hause. Der Bus fährt vor und das Geschiebe geht los. Kein Wunder. Nach den Erfahrungen in der vergangenen Woche will so schnell wie möglich jeder in den Bus einsteigen, um wenigstens noch einen Stehplatz zu ergattern. Denn selbst die sind rar. Die besonders kritischen Tage sind jeweils dienstags und donnerstags. Da haben Oberschüler und Gymnasiasten offenbar um die gleiche Zeit Schulschluss. An den anderen Tagen gibt es sogar noch freie Sitzplätze.

Es hagelt Kritik von den Eltern. Fotos von übervollen Bussen kursieren auf Facebook. „Seit dem ersten Schultag sind die Schulbusse ständig überfüllt und viel zu klein. Die Kinder stehen bis in den Fahrerbereich oder werden gar nicht erst mitgenommen. Dies ist eine Gefährdung unserer Kinder“, sagt Anja Bubner-Malheur aus Bad Schandau. Ihre Tochter besucht das Goethe-Gymnasium in Sebnitz.

Doch nicht nur in Richtung Bad Schandau kamen einige Kinder und Jugendliche nicht mit. Auch Schüler in Richtung Neustadt mussten in Sebnitz zurückbleiben und auf den nächsten Bus warten. Dass die Eltern aufgebracht sind, ist verständlich. „Ich habe meinen Sohn am Busbahnhof in Neustadt erwartet. Er kam nicht. Ich habe tausend Ängste ausgestanden, dass ihm etwas passiert sein könnte“, schreibt eine Neustädter Mutter an die SZ. Immerhin muss ihr Sohn noch ein paar Orte weiter und ist auf andere Busverbindungen angewiesen. An besagten Tag habe er mit den Wartezeiten zwischendurch drei Stunden für die Heimfahrt benötigt. Dazu kommt dann noch die Zeit für Hausaufgaben und so weiter.

Die Bad Schandauerin Anja Bubner-Malheur will das alles so nicht hinnehmen. „Wir Eltern haben die Fahrer darauf hingewiesen, dass der Bus viel zu klein ist, um all diese Kinder aus mindestens zwei Schulen zu transportieren. Leider blieb das ohne Erfolg“, so die junge Frau. Sie, wie auch die anderen Eltern kritisieren, dass die Oberelbische Verkehrsgesellschaft (OVPS) wie auch das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sich nicht auf so einen Ansturm an Schülern vorbereitet hat.

Busbegleiter sollen beobachten

Nach einigen Anrufen aufgebrachter Eltern ist das Thema in der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft angekommen. Dort will man erst einmal abwarten. Mehr Busse oder auch größere werden vorerst nicht eingesetzt. Man hoffe, dass sich die Situation in den nächsten Tagen normalisiere, sagt Ulrike Langhammer von der Abteilung Betrieb und Verkehr bei der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz. Das Landratsamt werde am Dienstag und am Donnerstag dieser Woche Schulbusbegleiter an den Busbahnhof in Sebnitz stellen, die die Situation beobachten sollen. Ihre Aufgabe ist es unter anderem zu sehen, ob die Schüler im Bus auch wirklich bis nach hinten durchtreten, ob keine Taschen im Gang stehen und den Weg versperren. Und speziell auf das Problem der Bad Schandauer Schüler angesprochen, verweist sie darauf, dass in diese Richtung bereits zwei Busse fahren und so auch alle Schüler transportiert werden müssten. Zum einen fährt 14.05 Uhr ein Bus über Rathmannsdorf Höhe nach Bad Schandau und zum anderen 14.10 Uhr ein Bus direkt nach Bad Schandau.

Außerdem beginnen am 29. August die Ganztagsangebote im Goethe-Gymnasium Sebnitz, sodass sich die Abfahrtszeiten einiger Schüler verändern und sich am Nachmittag auch verteilen.

Einen Plan B, falls sich keine Normalität einstellt, gibt es derzeit nicht. Allerdings ist das Problem nicht neu. Mit Beginn eines jeden neuen Schuljahres wird der Platz in den Bussen knapp. Und deshalb steht auch die Frage der Eltern im Raum: Warum stellen sich Landratsamt und OVPS nicht ab dem ersten Schultag darauf ein? Eine Antwort darauf könnte die Kreisbehörde geben. Doch die steht auf Nachfrage von SZ noch aus. Das Landratsamt prüft noch und will dann offenbar auch erst die Aussagen der Schulbusbegleiter abwarten.