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Bushido schickt Eckartsberger Labrador ins Heim

Eine Züchterin streitet sich mit dem Rapperstar um einen Hund aus ihrer Zucht. Sie will das Tier vor Schlimmerem bewahren.

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© Petra Hornig

Von Mario Heinke

Für Jacqueline Bretschneider aus Eckartsberg ist es ein Albtraum. Einer ihrer Lieblinge sitzt in einem Berliner Tierheim. 2011 hat die Hundezüchterin den Labradorwelpen „Adele von den Blauen Steinen“ an Bushido verkauft. Der berühmte Rapper hat die Züchterin damals über das Internet gefunden und ist extra von Berlin zu ihr nach Eckartsberg gekommen, um den Hund zu holen. Drei Stunden habe er sich mit ihr unterhalten, erzählt die 39-Jährige. Beim ersten Telefonat mit Bushido habe sie noch gar nicht gewusst, wen sie an der Strippe habe. Noch heute ist ein Foto mit dem Rapper und der Tochter auf der Homepage der Züchterin zu sehen.

Sie habe ein gutes Gefühl gehabt, weil sie Bushido auch vom Barfen überzeugen konnte. Barf ist eine Methode zur Ernährung fleischfressender Haustiere, die sich an den Fressgewohnheiten von Wölfen orientiert. Es werden ausschließlich rohes Fleisch, Knochen und Gemüse verfüttert. Es schien so, als wäre der Rapper ein gutes Herrchen. Er taufte die Eckartsberger „Adele von den Blauen Steinen“ in „Suki“ um und hielt sie mit zwei anderen Labradoren in seinem Berliner Zuhause. Nun wurde bekannt, dass Bushido jetzt alle drei Hunde im Berliner Tierheim abgab.

Angeblich wegen einer Tierhaarallergie, weiß der „Berliner Kurier“ zu berichten. Das Problem: Jacqueline Bretschneider hat nach eigenen Angaben einen Vertrag mit dem Musiker, in dem geregelt sei, dass sie den Hund zurück nimmt, sollte es Schwierigkeiten mit dem Tier geben. Das hat der Rapper wohl vergessen, als er das Hundetrio ins Heim verfrachtete. Der Gedanke, dass ihre „Adele“ wieder an einen Halter geht, der sie nicht richtig pflegt und behandelt, bringt die Frau um den Schlaf. „Ich kann Bushido nicht erreichen, um die Sache zu klären“, schimpft Frau Bretschneider.

Ab heute will das Tierheim den Hund weiter vermitteln. Die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern ist verzweifelt und hat eine Anwältin eingeschaltet. „Ich hoffe, dass wir uns einigen. Ich will doch nur, dass es meinem Baby gut geht“, so die Züchterin, die ihre Liebhaberzucht von Labrador Retrievern mit viel Herz und höchstem Anspruch an Gesundheit, Wesen und Typ betreibt.