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Busfahrer streiken

Die Gewerkschaft macht nun auch in der Oberlausitz mobil. Am Donnerstag bleiben die meisten Busse bis 10 Uhr in den Depots – aber nicht alle. Auch am Mittwoch wurde schon gestreikt.

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© dpa

Bautzen. Am Donnerstagmorgen sollte man sich lieber nicht auf den Bus verlassen. In den Landkreisen Bautzen und Görlitz fällt bis 10 Uhr ein Großteil der Linienbusse aus. Grund ist ein Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat. Sie will damit ihren Forderungen nach Lohnerhöhungen Nachdruck verleihen – so wie in den vergangenen Tagen bereits in Westsachsen und in Dresden. Betroffen sind neben dem in Bautzen ansässigen Unternehmen Regionalbus Oberlausitz auch die Niederschlesische Verkehrsgesellschaft sowie jene in Hoyerswerda und Görlitz. Neben den Busfahrern sind auch Schlosser und Verwaltungsangestellte zum Streik aufgerufen.

Einige Busse werden im Landkreis Bautzen in den Morgenstunden trotzdem unterwegs sein. Denn Regionalbus lässt etwa 35 Prozent der Fahrten von Subunternehmen fahren, und diese sind nicht von den Streikmaßnahmen betroffen, sagt Regiobus-Geschäftsführerin Andrea Radtke. Diese Fahrten seien übers gesamte Verbreitungsgebiet verteilt, betreffen zum Teil aber keine kompletten Linien. Zurzeit seien wegen der Ferien aber ohnehin „viel, viel weniger Busse unterwegs, denn 70 Prozent unserer Fahrgäste sind Schüler“. Radtke bittet die Fahrgäste um Verständnis und macht darauf aufmerksam, dass es nach 10 Uhr vielleicht noch eine halbe Stunde dauern werde, bis alle Busse wieder laut Fahrplan verkehren, da die Fahrer dann erst zu den Ausgangsorten fahren müssen.

In den Tarifverhandlungen haben die Arbeitgeber eine Einkommenserhöhung rückwirkend ab Januar um 2,2 Prozent und ab März 2016 um weitere zwei Prozent angeboten. Das lehnt die Gewerkschaft ab und fordert stattdessen einen Festbetrag von 200 Euro für alle Beschäftigten. „Das macht in den unteren Vergütungsgruppen bis zu zehn Prozent aus“, sagt Andrea Radtke. Das sei eindeutig zu viel.

Busausfälle im Rödertal

An etlichen Bushaltestellen im Rödertal gab es bereits am Mittwoch lange Gesichter. Entweder kamen die Busse später oder fielen teilweise ganz aus. Auch hier war ein Warnstreik der Busfahrer der Grund. Denn die Bus-Chauffeure des Regionalverkehrs Dresden (RVD) traten bereits am Mittwoch in den Ausstand. Betroffen war unter anderem die Linie 305 Dresden – Radeberg – Großröhrsdorf – Bischofswerda. „Wir haben uns bemüht, die Fahrgäste mit Bussen unserer Kooperationsunternehmen von den umliegenden Orten zumindest nach Radeberg zu bringen. Von dort konnten sie die Fahrt mit dem Zug fortsetzen“, sagte Volker Weidemann, Prokurist beim Regionalverkehr Dresden (RVD).

Nach seinen Angaben sind rund um Radeberg in den Ferien täglich etwa 2 500 Pendler unterwegs. Ein Teil von ihnen hatte mit den Unannehmlichkeiten zu kämpfen. „Wir haben auch erst spät am Dienstag von dem Streik erfahren und konnten uns somit erst kurzfristig darauf einstellen“, sagte Weidemann. (szo)

Kontakt zur Einsatzzentrale von Regiobus unter Telefon 03591 491130. Sie ist früh ab 6.30 Uhr besetzt.