Von Daniel Förster

Die Schlösser- und Burgenwelt in den Eisenbahnwelten im Kurort Rathen bekommt Zuwachs. Die Burg Stolpen kommt dazu. Am Freitag weihte der Inhaber des Miniaturparks, Lothar Hanisch, die historische Befestigungsanlage auf dem Basaltberg mit geladenen Gästen ein. Neben dem Stolpener Bürgermeister Uwe Steglich (FDP), seinem Rathener Amtskollegen Thomas Richter (parteilos) und vielen anderen war auch Burgleiter Jürgen Major vor Ort.

Die Stolpener Miniburg im Maßstab 1:30, an der die Bahnstrecke von Pirna nach Neustadt vorbeiführt, entstand in über sechs Monaten Bauzeit und unter Federführung des Modellbauers Andreas Funke. Der hat dafür rund 22 Quadratmeter Dach- und Wandplatten sowie 27 Quadratmeter Häuserplatten verbaut, berichtet sein Chef Lothar Hanisch. In der Burg stecken den Erbauern zufolge über 2,5 Kilogramm Kleber und Verschweißmittel. Für das Fundament bewegten Hanischs Leute 15 Kubikmeter Erde mit Hand und Schaufel, verfüllten es mit einer Tonne Mineralen und gossen 800 Kilogramm Beton in das Gelände.

Inzwischen entstehen in der 7.350 Quadratmeter großen Gartenbahnanlage, in der 35 Miniaturzüge computergesteuert ihre Runden drehen, immer weitere markante Bauwerke – vor allem solche, die sich in der Nähe von Bahnstrecken befinden. Perspektivisch sollen die „Fünf ohnegleichen in Sachsen“ komplett werden. Nach der Festung Königstein, Schloss Weesenstein und Burg Stolpen fehlen dafür noch der Barockgarten Großsedlitz und das Barockschloss Rammenau.

Prominenteste Bewohnerin der Burg Stolpen war einst die Gräfin Cosel. Im 18. Jahrhundert war es das Gefängnis der Mätresse August des Starken. Von 1716 verbrachte sie den Rest ihres Lebens bis 1765 auf der Burg. Sie starb im Alter von 85 Jahren. Der für sie als Wohnturm umgebaute Johannisturm bekam im Volksmund den Namen Coselturm verpasst. Die Gräfin wurde auch in der Stolpener Burgkapelle bestattet.