Auf den Fensterbrettern des blau-weißen Plattenbaus sind Schuhe aufgereiht, Kleidung hängt aus den offenen Fenstern. Vor dem Gebäude auf der Kötitzer Straße stehen Wäscheständer und Sitzgruppen, ein zerrissenes Fußballtor liegt auf dem Beton. Das Treppenhaus erinnert an eine Jugendherberge, Türen reihen sich den Gang entlang, hinter ihnen hört man Musik und Männerstimmen. Die Gemeinschaftsküche besteht aus einigen Öfen und Herden, ansonsten ist der karge Raum leer. Im Erdgeschoss sind Menschen zu hören, sie alle sind in einem großen hellen Raum versammelt. Auf dem langen Tisch stehen Colaflaschen, Gebäck und Schokolade. Wir sind im Asylbewerberheim Radebeul, wo sich einmal im Monat Mitglieder des Bündnisses „Buntes Radebeul“ mit den hier lebenden Asylbewerbern treffen.