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Bunter Wohnen in Glashütte

Ein Bauunternehmer hat ein Mehrfamilienhaus saniert, das abgerissen werden sollte. Damit ist der Bau noch nicht fertig.

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© SZ/Maik Brückner

Von Maik Brückner

Glashütte. Es sind nur noch wenige Handgriffe zu tun. Dann ist das Mehrfamilienhaus auf der Glashütter Feldstraße bezugsfertig. „Wir wollten schon im September fertig werden“, sagt Andreas Zimmermann, der sowohl Eigentümer als auch Chef des Bauunternehmens ist, das hier baut.

Der Zustand des Hauses war nicht für den Bauverzug verantwortlich, sagt er. Das um 1930 errichtete Haus sei trotz des langen Leerstandes in Ordnung gewesen. Auch an der Raumaufteilung sei nur wenig zu verändern gewesen. „Wir haben die Außentoiletten nach innen verlegt“, erzählt er. Zudem habe man auf den mittleren Etagen aus drei Wohnungen zwei gemacht. Und unter dem Dach entstanden zwei Wohnungen. Die größten Veränderungen nahmen die Bauleute im Erdgeschoss vor. Neben den Lagerräumen für die Mieter entstanden hier eine kleine Studentenwohnung, ein Fahrradabstellraum und eine Waschküche, in der die Mieter ihre Waschmaschinen und Trockner aufstellen können. „So bleibt ihnen mehr Platz in der Wohnung“, sagt Zimmermann.

Es waren nicht diese Arbeiten, die die Sanierung in die Länge zogen. Vielmehr waren es die vielen Aufträge, die in den letzten Jahren im Schlottwitzer Büro der Firma eingegangen waren. Denn auf der Feldstraße ließ Zimmermann immer nur dann bauen, wenn es auf anderen Baustellen ruhiger zuging. Und das war in letzter Zeit selten der Fall. Deshalb musste er den ursprünglichen Plan, im Herbst 2015 fertig zu werden, schnell aufgeben. Auch in diesem Jahr hatte seine Firma viel zu tun.

Noch zwei Wohnungen frei

Nun aber geht es in die letzte Runde. „Nächste Woche kommt die Reinigungsfirma“, sagt Zimmermann. Kurz danach werden die ersten Küchen angeliefert, die seine Mieter selbst einbauen. Von den sieben Wohnungen hat er fünf vermietet. „Es gab knapp 20 Nachfragen“, erinnert er sich. Die meisten kamen aus Glashütte und Umgebung. Zu haben sind noch die Studentenwohnung im Erdgeschoss und eine der beiden Dachgeschosswohnungen.

Zimmermann ist zuversichtlich, dass er auch die bald vermietet bekommt. Den Kaltmietpreis von fünf Euro pro Quadratmeter hält er für angemessen – Familien räumt er noch einen Rabatt ein. Auch die Umlage der Nebenkosten sei mit zwei Euro pro Quadratmeter moderat. Künftig soll es sich auszahlen, dass seine Firma großen Wert darauf gelegt hat, den Energieverlust so gering wie möglich zu halten. „Wir haben dreifachverglaste Fenster eingebaut“, erzählt der Bauherr. Auf die Fassade wurde zudem eine zwölf Zentimeter dicke Dämmschicht aufgetragen.

Nach dem gleichen Muster wird nun das benachbarte Mehrfamilienhaus umgebaut. „Unser Ziel ist es, dort im Juni fertig zu werden“, sagt der Bauherr. Auch für diese sieben Wohnungen gebe es erste Anfragen. Das Interesse an den beiden Häusern, in denen es am Ende sieben Wohnungen mit Wohnflächen zischen 36 und 83 Quadratmetern geben wird, ist groß, erzählt Zimmermann. Das spürte er beim kleinen Glashütter Stadtfest Anfang Mai, als er zu einem Tag der offenen Baustelle eingeladen hatte. „250 Leute schauten vorbei.“

Es habe nur Zustimmung und anerkennende Worte gegeben. Das habe ihm einmal mehr gezeigt, dass er hier offenbar richtig gehandelt habe. Denn eigentlich sollten die Häuser längst Geschichte sein. Der frühere Eigentümer, die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Glashütte, hatte schon den Abriss beschlossen. In letzter Minute kaufte Zimmermann, der in Glashütte auch schon am Marktplatz Wohnhäuser errichtet hat, die Häuser. Das dritte baugleiche Gebäude, welches zum Ensemble gehörte, war zu diesem Zeitpunkt schon abgerissen. Zimmermann sah das als Vorteil. Damit wurde eine Fläche geschaffen, auf der er einen Parkplatz für seine Mieter errichten kann. Am Montag wurde damit begonnen, diese zu asphaltieren.