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Bunt, besonders, handgemacht

Der Karnevalsverein von Kurort Hartha lädt zur 50. Saison ein – diesmal mit großer Kostümauswahl.

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© Archiv: Andreas Weihs

Von Dorit Oehme

Kurort Hartha. Eine Säge kreischt kurz auf. Danach sind die Tanzschritte der Funkengardefrauen auf dem Parkett zu hören. Sie trainieren gerade den Einmarsch ohne Musik. „Vorhin haben schon unsere Funkenkinder geprobt“, sagt Harald Weber, der Vorsitzende des Karnevalsvereins Kurort Hartha. Er steigt die Treppe zur Bühne hinauf. Von oben lässt er seinen Blick zufrieden über die bunte Dekoration an den Wänden schweifen. Dicht neben ihm streckt eine Giraffe ihren Hals den Tänzerinnen entgegen. Auf der anderen Seite ragt der Pariser Eiffelturm in die Höhe.

Der Karnevalsverein Kurort Hartha feiert seine 50. Saison. „Die Dekorationsgruppe ist seit dem Sommer in Aktion. Passend zu unserem Motto ‚50 Jahre Ha-Ka-Ho – wir waren, sind und bleiben so!‘ hat das Team vieles aus dem Fundus geholt“, sagt Weber. Viele Sachen seien noch unter Leitung von Thomas Wolf entstanden. Im jetzigen Dekorationsteam arbeitet auch Prinzessin Ricarda I. mit. Sie stammt aus Bannewitz und hat im dortigen Karnevalsverein in der Funkengarde getanzt. Ricarda Schulze, wie sie im richtigen Leben heißt, sagt: „Mir gefällt der Zusammenhalt hier sehr. Wir sind wie eine große Familie.“ Sohn Tom darf sich mit seinen acht Jahren im Deko-Team ausprobieren.

„Ich freue mich auf den Moment, wenn alles fertig ist und ich das erste Mal an der Seite meines Mannes einziehen kann“, sagt Prinzessin Ricarda I. Einen ersten Blick würde sie gern vorher schon in den gefüllten Saal werfen. Sie betont: „Die Gäste haben bei unserem Motto diesmal in der Kostümwahl freie Hand. Es wird bunt gemixt sein. Das ist auch mal schön.“

Und hier wird Karneval gefeiert

Kurort Hartha:

11., 18. und 25. Februar, 19 Uhr: Faschingsball; 12. Februar, 15 Uhr: Fasching für Junggebliebene; 17. Februar, 20 Uhr: 90er-Party; 19. Februar, 15 Uhr: Kinderfasching; 24. Februar, 19 Uhr: Weiberfasching; 28. Februar, 19 Uhr Faschingsausklang. Karten an der Abendkasse

Tharandt:

in der Kuppelhalle am 11. Februar, 19 Uhr Fasching; 28. Februar, 15 Uhr Kinderfasching. Karten an der Kasse

Dorfhain:

Faschingsfete im Vereinshaus am 4. März ab 19.30 Uhr

Bannewitz:

am 11.,18.,25. Februar und 4. März jeweils 18 Uhr Kinderfasching; am 19. Februar, 13.30 Uhr. Restkartenreservierung unter 0152045 777 78

Goppeln:

11. Februar Seniorenfasching; 18., 25. Februar und 4. März Fasching; 28. Februar Kinderfasching. Kartenbestellung im Autohaus unter 0351 281 55 54

Possendorf:

Fasching in der Golfscheune am 25. Februar, 4., 5. und 11. März; am 28. Februar Kinderfasching. Kartenvorverkauf in der Fundgrube, Kastanienallee.

Freital-Hainsberg:

25. Februar, 4. und 11. März Fasching; 26. Februar Familienfasching; 27. Februar Kinderfasching und Rosenmontag, 3. März Jugendfasching. Kartenvorbestellung unter 0174 885 42 44

Freital-Wurgwitz:

am 11.,18.,25. Februar und 3. März Faschingspartys, 23. Februar Weiberfasching, 24. Februar Bowleparty, 26. Februar Seniorenfasching, 28. Februar Kinderfasching. Karten 01724183123

Freital-Somsdorf:

am 26. Februar Kinderfasching; am 3. und 4. März Fasching

Freital-Pesterwitz:

18., 25. Februar, 4., 11. und 18. März Fasching; 28. Februar Kinderfasching. Karten im Hofladen Pesterwitz

Rabenau:

Der Elferrat feiert in diesem Jahr 60-jähriges Bestehen. Am 18., 25. Februar und 4. März gibt es Faschingstanz; am 28. Februar Kinderfasching.

Wilsdruff:

18. und 25. Februar Fasching; 27. Februar Rosenmontagsparty; 28. Februar Kinderfasching mit großem Umzug; 4. März Schlagerfasching. Karten in der Bücherstube Siegemund am Marktplatz

Mohorn:

Fasching 11., 18. und 25. Februar, ab 19 Uhr; am 12. Februar, 14.30 Uhr Seniorenfasching; 27. Februar, ab 19 Uhr Rosenmontag; am 28. Februar, 14 Uhr Kinderfasching. Karten: 035209 20408

Kesselsdorf:

Fasching am 11., 18., 25. Februar und 4. März, 10. März Mädelsabend, 19. Februar Familienfasching, 28. Februar Kinderfasching, Karten: 0352045088.

Pretzschendorf:

Der Faschingsclub Pretzschendorf feiert sein 40-jähriges Bestehen. Die große Faschingsveranstaltung gibt es am 25. Februar ab 19 Uhr. Am 26. Februar, 14 bis 17 Uhr, Kinderfasching. (SZ/hey)

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Die erste Veranstaltung der Harthaer Narren vor 50 Jahren fand im Hotel „Forsthaus“ statt. Damals lautete das Motto „Unter Piraten“. „Auf unserem Ball für Junggebliebene treffen sich die früheren Akteure. Es ist fast wie bei einem Klassentreffen“, sagt Harald Weber. Seit vielen Jahren schon lädt der Elferrat ins Vereinshaus „Erbgericht“ in Kurort Hartha ein. „Dafür mieten wir die Räume von der Stadt Tharandt“, sagt Weber. Im Jubiläumsprogramm leben die Mottos der letzten 15 Jahre wieder auf, sie führten auch nach Venedig, in den Orient, die Steinzeit, ins All oder zum Meeresgrund. Dazu gibt es Überraschungen. „Wir stricken gerade eine Geschichte, die die Highlights aus dieser Zeit und die einstudierten Programmteile verbindet“, erklärt Programmleiter Claus Peuckert, der mit der Boygroup neben der Tanzfläche sitzt.

Auch Prinz Enrico I. ist dabei. Er nimmt sich ein paar Minuten, um die Wandbilder in der Bar zu zeigen. „Hier sind zwei Figuren zu sehen, die jahrelang gespielt wurden: Die Hexe vom Hartheberg und die Klomuddel“, verrät er. Mit Louis de Funès als Gendarm von Saint-Tropez, der ebenfalls abgebildet ist, sind sie in bester Komiker-Gesellschaft. „Ein Mann hat die Klomuddel dargestellt. Die Gäste haben gerockt, wenn er auftrat“, erzählt Enrico Schulze, wie der Prinz im bürgerlichen Leben heißt.

„Fasching ist ein Lebensgefühl. Wir brennen dafür. Das motiviert uns“, sagt Vereinschef Harald Weber. Jung und Alt könnten Künstlerisches, Musik und Tanz zusammen erleben. „Das ist sonst selten so.“ Die Vereinsmitglieder kommen aus Kurort Hartha und Umgebung, aber auch aus der Region. Einige sind sogar Dresdner. Um genug Feierwütige zu finden, wolle der Verein etwas Besonderes bieten. „Es gibt ringsum auch viele andere Veranstaltungen.“ Der traditionelle Faschingsumzug zum Auftakt am 11.11. sei etwas Einmaliges, denn er führe noch durch den ganzen Ort.

Im Saal wird fürs Jubiläum ein Double des Vereinstrabis plastisch in Szene gesetzt. Die Stoßstange und andere Teile stammen vom Original. Der Licht- und Tontechniker prüft an den anderen Dekoobjekten schon mal die Wirkung der Effekte. Der Eiffelturm leuchtet, die Giraffe beugt ihren Hals noch ein wenig tiefer zur Tanzfläche. Die Funkengarde trainiert jetzt ein Medley. Und es sind nicht nur die Harthaer Frauen, die das Tanzbein schwingen. „Die Qualität unserer Garde spiegelt sich im Männerballett wieder“, verrät Weber. Die Tänzer, die alle ausgebildete Handwerker sind, kommen aus dem Probenraum. Nun üben sie eine Choreografie zu einem klassischen Stück und einem 90er-Jahre-Song im Saal. Leicht und ernsthaft, nur einer schmunzelt schon mal verschmitzt.