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Bürgerbüro der SPD bleibt

Die Bundestagsabgeordnete der Partei ist ausgeschieden. CDU und AfD wollen zukünftig auf mobile Büros setzen.

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© Dietmar Thomas

Mittelsachsen. Es ist der Anlaufpunkt für die Sozialdemokraten in der Region Döbeln: das Bürgerbüro der SPD am Niedermarkt in der Nähe des Stiefelbrunnens. Auch nach dem Ausscheiden der Bundestagsabgeordneten Simone Raatz aus dem Parlament wird das Büro in vollem Umfang erhalten bleiben. Darauf wies Henning Homann, Landtagsabgeordneter der Partei aus Döbeln, auf Nachfrage hin. „Das Büro behält den Charakter eines ,Bürgerbüros für alle‘ bei. Ob Fragen zu kommunalen Themen, der Landes- oder Bundespolitik, bis hin zu europäischen Anliegen: Hier hat die SPD eine Anlaufstelle, in der sich um alle Belange gekümmert wird“, führte Homann aus.

Zudem beschäftige sich die Partei zurzeit damit, zu prüfen, wie die Präsenz in der Fläche sichtbar erhalten werden könne. „Die Ansprechpartner vor Ort werden mehr, auch nach der Bundestagswahl finden neue, vor allem junge Menschen, den Weg in die SPD“, so der Döbelner.

Mit dem Ausscheiden der Freibergerin haben einige Mitarbeiter rund um Raatz ihren Job verloren und mussten sich neu orientieren, wie ihr ehemaliger Wahlkämpfer Kay Dramert deutlich machte. Er bleibe als stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender der Partei in Mittelsachsen erhalten.

Der neu in den Bundestag eingezogene AfD-Politiker Heiko Hessenkemper ist zurzeit auf der Suche nach passenden Räumen für ein Bürgerbüro der Partei in Döbeln. „Hier haben wir aber ein paar Probleme, zentrumsnah einen geeigneten Ort zu finden“, meinte der Großschirmaer. Weitere Anlaufstellen soll es in Mittweida, Frankenberg oder Flöha sowie ein zentrales Büro in Freiberg geben. In der Kreisstadt gebe es dabei Überlegungen, sich an das Büro der Landtagsabgeordneten der AfD Karin Wilke anzugliedern. In Mittweida gelte es zu klären, inwiefern eine Zusammenarbeit mit dem Büro der Landtagsabgeordneten Andrea Kersten möglich sei. Diese ist zwar Ende September aus der Landtagsfraktion der AfD ausgetreten, aber weiterhin Mitglied der Partei. Ziel Hessenkempers sei es, die Bürgerbüros umfangreich zu besetzen. „Wir wollen permanent präsent sein und nicht nur an zwei Tagen für vier Stunden“, so der 61-Jährige. Ein Aspekt der Strategie ist dabei auch ein mobiles Bürgerbüro, für das zurzeit das passende Fahrzeug, wie zum Beispiel ein VW-Bus, gesucht werde. Ziel soll es sein, mit dem Fahrzeug, das auch über Sitzmöglichkeiten verfügen soll, zum Beispiel bei Markttagen oder in Dörfern mit Anwohnern ins Gespräch zu kommen. „In etwa ein bis drei Monaten werden die Büros laufen“, so Hessenkemper.

Ein mobiles Büro einzurichten, überlegt auch Veronika Bellmann, Mittelsachsens Bundestagsabgeordnete der CDU. „Mal sehen, ob und wann daraus was Konkretes wird“, teilte Bellmann mit. Derzeit betreibt sie Wahlkreisbüros in Freiberg, Döbeln und Mittweida, von denen das Freiberger Büro von Montag bis Donnerstag von 7 bis 16 Uhr und freitags von 7 bis 13 Uhr besetzt ist. Die Büros in Döbeln sowie Mittweida seien bisher lediglich hin und wieder für Sprechstunden genutzt worden. Die einstige Eppendorferin bevorzuge allerdings den „mobilen Service“. „Ich gehe lieber zu den Leuten direkt hin“, erklärte Bellmann. Diese Arbeitsweise habe sie aus ihrer Zeit als Sozialarbeiterin übernommen. „Sie hat sich für alle Beteiligten gut bewährt“, so die Politikerin. Daher möchte sie den Service auch weiterführen, und gegebenenfalls mit einem mobilen Büro ausbauen. (DA/mf)