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Brückenabriss im Norden

Gleich zwei Bauwerke der Deutschen Bahn über die Stauffenbergallee müssen weichen. Das gefällt nicht allen.

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© René Meinig

Von Sarah Grundmann

Auf der Stauffenbergallee bot sich am frühen Sonntagmorgen ein ungewöhnlicher Anblick: Riesige Bauteile wurden mit einem großen Kran über der Fahrbahn hin und her geschwenkt. Denn die Deutsche Bahn hat mit dem Bau der ersten Hilfsbrücke begonnen. Die beiden alten Eisenbahnbrücken müssen weichen und werden zunächst durch zwei provisorische und später durch neue Bauwerke ersetzt. Rund eine Million Euro investiert das Unternehmen – deutlich weniger als an einer anderen Stelle im Dresdner Norden.

Ganze sechs Millionen Euro nämlich kostet der Neubau der Brücke über dem Nesselgrund in Klotzsche. Auch hier muss das alte historische Bauwerk einem Neubau aus Beton weichen. Die Arbeiten hierfür haben bereits im Februar dieses Jahres begonnen. Dementsprechend sind die Bauleute hier auch schon etwas weiter als auf der Stauffenbergallee. Denn in Klotzsche stehen die Hilfsbauwerke bereits. Hierfür wurden zwischen Flughafen- und Nesselgrundbrücke Bohrpfähle und Pfeiler aufgestellt, auf denen gleich drei Brücken errichtet wurden. Bald können die Arbeiten für den Neubau beginnen. Dieser soll der Flughafenbrücke ähneln.

Die Pläne der Deutschen Bahn sorgten bei einigen Klotzschern für Unmut. Und auch gegen den Neubau auf der Stauffenbergallee regt sich Protest. Auf der Facebook-Seite „Verschwundenes Dresden“ heißt es dazu: „Die fast letzte historische Eisenbahnbrücke an der Stauffenbergallee wird abgerissen und wie überall durch billigen Beton ersetzt. Ein weiteres Flair des alten Dresdens wird dem Profit geopfert.“ Auch die Kommentare unter dem Eintrag richten sich überwiegend gegen die Pläne der Deutschen Bahn. Doch ändern können sie daran nun nichts mehr – die historische Eisenbahnbrücke verschwindet.