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Brücke wird 1,5 Millionen Euro teurer

Stimmt der Stadtrat zu, können Fördermittel beantragt werden. Auch über den letzten Grundstückskauf gibt es Einigung.

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Von Jens Hoyer

Döbeln. Der Stadtrat hat am 23. März die neue Kostenberechnung für die Brücke Schillerstraße auf dem Tisch. Nachdem die Feinplanung abgeschlossen ist, steht jetzt fest, dass das Bauwerk nicht für die bisher geschätzten rund vier Millionen Euro zu bauen ist. Die Gesamtkosten erhöhen sich um rund 1,5 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Stadt würde damit um rund 200 000 Euro anwachsen, sagte Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer.

Nachdem die Planer jetzt in Detail gegangen sind, steht fest, dass der Untergrund wenig tragfähig ist. Die Brücke muss auf eine teure Pfahlgründung gestellt werden. Allein das erzeugt Mehrkosten von fast einer Million Euro, sagte Baudezernent Thomas Hanns. Seit der ersten Schätzung 2012 sind auch generell die Baukosten gestiegen. Zudem ist der Entwurf noch einmal etwas verändert worden.

Mit der Firma Typofol hat sich die Verwaltung über die Einbeziehung des Firmengeländes in die Bauabläufe geeinigt. Die Anbindung der Brücke ist nicht einfach. Die Sörmitzer Straße muss um etwa 1,5 Meter angehoben werden. Während der Bauzeit wird eine Straße zur Umfahrung der Baustelle über das Firmengelände von Typofol angelegt. „Wir müssen sicherstellen, dass der Lieferverkehr von Typofol und der Verkehr zum Krankenhaus funktionieren und dass Bus und Anlieger durchkommen“, sagte Hanns. Die Umfahrungsstraße will die Firma nach dem Bauende als Ein- und Ausfahrt weiternutzen.

Bisher fehlte der Stadt noch ein letztes Grundstück – eine Wiese an der Mulde. Mit dessen Eigentümer hat sich die Verwaltung aber jetzt einigen können. Der Stadtrat soll dem Kauf der rund 2100 Quadratmeter Fläche in seiner nächsten Sitzung zustimmen. Damit wäre dann auch eine Klage des Eigentümers gegen das Vorhaben vom Tisch.

Mit der Feinplanung kann die Stadt jetzt die Fördermittel beantragen. „Wir haben vom Ministerium die Aussage, dass die Brücke finanziert wird“, sagte Egerer. Wenn alles klargeht, können in diesem Jahr vielleicht noch vorbereitende Arbeiten beginnen, im kommenden Jahr das Bauvorhaben selbst. „Wir rechnen mit einer Bauzeit von einem Jahr“, sagte Hanns. Die fast 100 Meter lange Brücke wird in Spannbeton ausgeführt. Das sei die Bauweise, die im Nachgang am wenigsten Unterhaltungskosten verursacht, sagte Hanns. Die sogenannte Dreifelderbrücke steht auf zwei Pfeilern. Unter einem vierten kleineren Feld wird der Radweg entlang der Mulde hindurchgeführt. Für den Brückenbau seien eine Menge Abstimmungen mit anderen Behörden nötig gewesen, sagte Hanns. So müssen die geplanten Hochwasseranlagen beachtet werden und es ist während der Bauzeit ein Hilfsbauwerk im Fluss notwendig.