Merken

Brücke am Elbschlösschen kommt

Seit dem Starkregen 2014 ist der Elberadweg in Gauernitz unterbrochen. Jetzt soll es schnell gehen mit der Reparatur.

Teilen
Folgen
© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Klipphausen. Klipphausens Bauamtsleiter lässt keinen Zweifel: „Wir bauen komplett neu“, erklärt Dieter Schneider und meint damit die Brücke über die Wilde Sau, die am Elbschlösschen in Gauernitz in die Elbe mündet. Die Brücke war im Mai 2014 stark beschädigt worden, als die Wilde Sau ihrem Namen alle Ehre machte und sich vom beschaulichen Flüsschen in einen reißenden Strom verwandelte. Schuld war Starkregen, der es extrem anschwellen ließ.

Oberhalb des Gebäudes soll die neue, 21 Meter lange Brücke – das Foto zeigt, wie sie in etwa aussehen wird – spätestens im September wieder die Wilde Sau überspannen. Damit wäre der Elberadweg hier nach gut vier Jahren Unterbrechung wieder komplett.
Oberhalb des Gebäudes soll die neue, 21 Meter lange Brücke – das Foto zeigt, wie sie in etwa aussehen wird – spätestens im September wieder die Wilde Sau überspannen. Damit wäre der Elberadweg hier nach gut vier Jahren Unterbrechung wieder komplett. © privat

Im Dezember 2014 vermeldete die SZ, dass die Planungen für die neue Brücke liefen, „die Gemeinde Klipphausen rechnet mit einem Baustart im Herbst 2015“. Doch daraus wurde bekanntlich nichts. Hobbyradler Joachim Kühne aus dem Klipphausener Ortsteil Miltitz hat kein Verständnis dafür, dass die Brücke über die Wilde Sau seit nunmehr fast vier Jahren nicht ersetzt worden ist: „So eine einfache Brücke, mit einpaar Holzbalken auf zwei Fundamenten wäre es doch getan.“

Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Die Wilde Sau ist ein Gewässer 1. Ordnung, das heißt, dass die Landestalsperrenverwaltung (LTV) für den Fluss zuständig ist und „diese hat ihre eigenen Planungen über das Ganze gelegt“, erklärt Dieter Schneider einen Grund für die lange Verzögerung. So wolle die LTV u. a. die Böschungen der Wilden Sau an der Mündung in die Elbe völlig neu gestalten. Und auch mit Holzbalken ist es nicht getan. „Die neue, zweieinhalb Meter breite und 21 Meter lange Brücke wird vollkommen aus Aluminium bestehen“, sagt der Bauamtsleiter. Und er hat auch klare Vorstellungen zum Bauablauf. .Bis zum 26. April können die angeschriebenen Firmen ihre Angebote abgeben. Für das Los Straßen- und Tiefbau wurden acht Firmen angeschrieben, für den Bau der Brücke selbst fünf. Am 8. Mai soll im Gemeinderat entschieden werden, welche beiden Firmen den Zuschlag erhalten. Der Baubeginn ist auf den 4. Juni festgesetzt und die Übergabe der neuen Brücke für den 31. August. Zum Projekt gehört auch eine veränderte Streckenführung des Radweges. Er soll nicht wie bislang kurz hinter dem Elbschlösschen die Wilde Sau queren, sondern ein Stück weiter oben in Richtung B 6. Insgesamt 370 000 Euro sind für den Bau von Brücke und Radweganbindung eingeplant, so Dieter Schneider. Zu 90 Prozent fördert der Freistaat das Projekt über sein Programm zum kommunalen Straßen- und Brückenbau.

Läuft alles nach Plan, dann ist ab September auch die derzeitige Umleitung für die Radfahrer Geschichte. Die findet nicht nur Joachim Kühne gefährlich: „Man muss mit dem Rad die viel und schnell befahrene B 6 überqueren.“