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Böse Heizkosten-Überraschung für Bad Schandau

Das Bauhof-Gebäude wird mit Elektroenergie beheizt. Dass das teuer werden kann, merkte die Stadt zu spät.

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© dpa-tmn

Von Katharina Klemm

Bad Schandau. Über Nachzahlungen freut sich niemand, egal wie hoch sie sind. Bad Schandau traf es jetzt besonders hart. Die Stadt muss Energiekosten in Höhe von rund 9 500 Euro nachzahlen – für nur ein Gebäude. Dabei handelt es sich um den Bauhof auf der Talstraße in Prossen. Dort waren im letzten Jahr etwa 47 000 Kilowattstunden Strom verbraucht worden. Grund des hohen Verbrauchs: Die Räume des Bauhofs verfügen ausschließlich über eine Elektro-Heizung.

Die überplanmäßigen Ausgaben mussten nun vom Stadtrat beschlossen werden. Doch die Höhe der Nachzahlung sorgte für Unmut bei einigen Räten. Dieser enorme Energieverbrauch entspräche ganz und gar nicht nicht dem Energieleitbild der Stadt, kritisierte einer der Stadträte. Die Stadt müsse ihrer darin festgeschriebenen Vorbildfunktion in der Energiepolitik gerecht werden. Mehrere Räte fragten, warum man nicht zwischendurch auf den Zählerstand geschaut hätte. Dann wäre der hohe Verbrauch aufgefallen und man hätte gezielt sparen können. Jens Küller, Verantwortlicher des Bauhofs, musste sich erklären: Die Enso habe einen monatlichen Abschlag von 98 Euro festgelegt. Und zwar auf Grundlage eines kurzen Zeitraums im Jahr 2015. Wegen des geringen Abschlags fällt nun die Nachzahlung so hoch aus. „Es gab diesbezüglich bereits interne Gespräche“, sagte Bürgermeister Thomas Kunack (WV Tourismus). Vor der nächsten Heizperiode solle nun auf Gas umgestellt werden. Die Gelder dafür seien bereits im Haushalt für dieses Jahr eingestellt. Die Nachzahlung wird aus Mehreinnahmen des Gemeindeanteils an der Einkommenssteuer beglichen. Thomas Kunack betonte, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen dürfe. Doch auch für dieses Jahr werden wieder Elektro-Heizkosten anfallen. Die Enso korrigierte die monatlichen Abschläge nun jedoch nach oben. Auch sollen jetzt regelmäßig die Zähler abgelesen werden. Geheizt werden muss trotzdem. Im Kalten sitzen soll schließlich niemand. Ob es erneut ein böses Erwachen gibt, wird sich später zeigen.