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Böhme-Verein will Görlitzer gewinnen

Dafür gibt es einen neuen Namen. Der Böhme-Preis wurde auch wieder vergeben: An einen Niederbayern. Zudem ist eine Ausstellung in der Dreifaltigkeitskirche geplant.

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© Pawel Sosnowski

Von Sebastian Beutler

Das Jakob-Böhme-Institut will sich verstärkt in die Böhme-Renaissance in Görlitz einbringen, wie sie nicht zuletzt in der geplanten Dauerausstellung über Böhme in der Görlitzer Dreifaltigkeitskirche zum Ausdruck kommt. Das erklärte der Vorsitzende der Vereinigung, Thomas Regehly aus Offenbach, am Wochenende in Görlitz. Sein Verein ist in die Vorbereitung der Schau, die schätzungsweise 2020/2021 in der Dreifaltigkeitskirche eröffnen wird, eingebunden. Schon in den vergangenen Monaten und Jahren stellte der Verein Bücher über Böhme in Görlitz vor, initiierte einen Böhme-Film, der in Görlitz Premiere feierte, und verleiht alle zwei Jahre auch den Böhme-Preis in der Stadt.

Zugleich will sich der Verein stärker einer breiten Mitgliedschaft, auch aus Görlitz, öffnen. Derzeit zählt er 50 Mitglieder, die meisten kommen nicht aus der Stadt, in der Böhme am längsten gewirkt und die meisten Spuren hinterlassen hat. Deswegen ist eine Umbenennung des Jakob-Böhme-Institutes in Jakob-Böhme-Gesellschaft in Vorbereitung. Der Zweck des Vereins, der 2001 gegründet worden war, bleibt aber bestehen. So will er das Werk und die Wirkung Jakob Böhmes mit wissenschaftlichem Anspruch auf internationaler Ebene publik machen. Als geeignete Mittel sieht er wissenschaftliche Veröffentlichungen, Vorlesungen, Symposien und die Bildung eines Netzwerkes für Forschung und Lehre vor. 2016 wurde der Verein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften.

Am Wochenende vergab das Institut zum dritten Mal den Jakob-Böhme-Preis. Der Niederbayer Martin Renghart erhielt ihn für eine vergleichende Arbeit über Sprache bei Böhme und Luther. Renghart wurde 1980 in Altötting geboren, studierte in Regensburg Geschichte und Politik und erforschte in den vergangenen Jahren die Geschichte des katholischen Sonntagsblattes der Erzdiözese Breslau im Zweiten Weltkrieg. Damals kam er auch schon einmal nach Görlitz: um im Archiv der Diözese Görlitz zu forschen.