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Bock auf Winter

Biathleten aus dem Oberland fahren sachsenweit ganz vorn mit. Rückenwind erhalten sie dabei auch vom Bürgermeister.

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© Kathrin Poike

Neukirch. Die meisten erfreuen sich noch am Spätsommer – die Nachwuchsbiathleten aus Neukirch haben dagegen Bock auf Winter. Vier junge Neukircher, die an der Eliteschule des Sports in Altenberg lernen, sind bestens auf die neue Saison vorbereitet. Das zeigten sie am vergangenen Wochenende. Beim Rollersprint in Pirna belegten Tamina Poike, 16 Jahre, und Pascal Nitschke (14) jeweils Platz 1 in ihrer Altersklasse sowie Luise Born (14) den zweiten Platz. Auch die Vierte im Neukircher Bund, Luise Thomas, zwölf Jahre jung und seit August Schülerin in Altenberg, kann auf Erfolge verweisen. So bei der Sachsen-Meisterschaft im vergangenen Winter.

Für die vier Neukircher Nachwuchs-Biathleten gab es wenige Tage vor dem jüngsten Wettkampf einen besonderen Motivationsschub: Sie bekamen Besuch. Neukirchs Bürgermeister Jens Zeiler (CDU) und Thomas Poike, Vorsitzender des Oberlausitzer Biathlonvereins Ringenhain, waren in Altenberg, um zu sehen, wie die Jugendlichen in der Erzgebirgsstadt trainieren, lernen und leben.

Wertschätzung der Leistung

Jens Zeiler kam nicht mit leeren Händen. Für jeden hatte er einen Gutschein für ein Bautzener Sportgeschäft dabei. „Auch wenn sie jetzt in Altenberg trainieren, es bleiben Neukircher Kinder“, sagte Jens Zeiler am Donnerstag auf Anfrage. Die sportlichen Leistungen der Jugendlichen, die an Wettkämpfen deutschlandweit und zum Teil auch schon international teilnehmen, ist beachtlich. Auf die Frage, ob er in Altenberg möglicherweise schon einen Teil des künftigen deutschen Olympiakaders getroffen haben könnte, äußerte sich der Bürgermeister zurückhaltend: „Die Jugendlichen dürfen nicht getrieben, sie müssen entwickelt werden.“ Peter Bachmann, leitender Stützpunkttrainer in Altenberg, zollte den Neukirchern und ihren Leistungen im Gespräch mit den Gästen großes Lob. Die Neukircherin Tamina Poike und die Weifaerin Johanna Vogt waren die Ersten seit der gesellschaftlichen Wende, die der Oberlausitzer Biathlonverein 2012 zur Sportschule nach Altenberg delegierte. Dass die Schüler aus der Oberlausitz von „ihrem“ Bürgermeister besucht werden, kam jetzt zum ersten Mal vor. Beim Verein weiß man das zu schätzen. „Es ist eine Wertschätzung für die Leistungen der Jugendlichen sowie für den ganzen Verein“, sagte Kathrin Poike, die sich ebenfalls im Biathlonverein engagiert.

Neukirch und Ringenhain sind seit Jahrzehnten Hochburgen des Biathlon in der Oberlausitz. In der DDR wurden zahlreiche Jugendliche zur Altenberger Sportschule delegiert. Der jetzige Vereinsvorsitzende Thomas Poike war einer von ihnen. Er brachte es bis zum DDR-Meister. Dank des hohen Engagements von Eltern und anderen Sport-Enthusiasten lebt der Biathlon am Valtenberg auch jetzt. Aktuell gehören dem Oberlausitzer Biathlonverein 40 Kinder und 25 Erwachsene an. (SZ/ir)