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Blitzschlag sorgt für Scheunenbrand

In etwa 630 Haushalten war es plötzlich finster. Ein Scheunenbrand und eine verschmorte Elektroanlage zählen ebenfalls zur Bilanz der Unwetternacht.

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© Häßlich

Riesa/Großenhain. Nach einem Blitzeinschlag ist es Dienstagabend gegen kurz vor acht in den Riesaer Ortsteilen Mergendorf, Nickritz, Gostewitz, Böhlen, Jahnishausen und in Teilen von Poppitz zu einem Stromausfall gekommen. Die Versorgung war nach Informationen der Stadtwerke Riesa für die meisten Kunden in den betroffenen Gebieten etwa 40 Minuten lang unterbrochen.

Der Blitz hatte die Masten einer Mittelspannungsfreileitung zwischen Mergendorf und dem Schießstand Heyda getroffen. Wegen der Überspannung wurde das Netzteil automatisch abgeschaltet. Von der Stromunterbrechung waren etwa 630 Haushalte betroffen.

Die Stadtwerke Riesa konnten die Störung nach eigener Aussage schnell und durch Umschaltungen innerhalb des Netzes für die meisten Abnehmer nach kurzer Zeit beheben. Etwa 20 Abnahmestellen, darunter eine zentrale Antennenanlage der Antennengemeinschaft, für die keine Umschaltmöglichkeit besteht, wurden eine Stunde nach dem Blitzeinschlag mit einem Notstromaggregat versorgt. Am Mittwochmittag konnten die Reparaturen laut der Stadtwerke abgeschlossen werden.

Die Unwetter, die in Nacht zum Mittwoch über das Elbland gezogen waren, hatten zu einem Großeinsatz der Feuerwehren in der Nähe von Großenhain geführt. Kurz nach 23 Uhr hatte ein Blitz in eine Scheune in Kottewitz eingeschlagen. Die Besitzer der Scheune hatten Glück – vor allem aufmerksame Nachbarn, die sofort zur Stelle waren und die Besitzer geweckt und natürlich die Feuerwehr gerufen hatten.

Feuerwehren aus Strießen, Priestewitz, Lenz, Gävernitz und Großenhain waren schnell zur Stelle. Weil die Scheune mitten im Ort steht, wurden die Glutnester schließlich sogar durch die Öffnung der Dachhaut über die Drehleiter bekämpft. Verletzt wurde zum Glück niemand. Eine Fahrzeugbesatzung aus Ebersbach hielt anschließend bis Mittwoch 6 Uhr Brandwache, als die Kameraden gegen 2.30  Uhr fertig waren mit dem Löschen. Keiner wollte ein Aufflammen von Glut riskieren.

In Oelsnitz ging da nach dem Blitzeinschlag in der Nacht zum Mittwoch harmlos zu. Der Lampertswalder Bürgermeister Wolfgang Hoffmann fotografierte lediglich am Morgen darauf die verschmorte Elektroanlage im Herrenhaus. Nun wird der Fall beim zuständigen Versicherer auf dem Tisch landen. Ein Brand blieb den Oelsnitzern erspart.

In beiden Fällen hatte die Bewohner Glück. Doch die Gefahr einen Blitzschaden zu erleiden, steigt. Kreisbrandmeister Ingo Nestler habe zwar keine wissenschaftliche Auswertung zur Hand, aber er sei sich ziemlich sicher, dass die neuen Gewitterzellen auch eine neue Qualität haben. Sturm, Hagel und Blitze kämen in den letzten Jahren meist zusammen im Paket und mit ungewöhnlicher Wucht. Das habe es vor 15 und 20 Jahren so nicht gegeben.

„Wenn es kommt, dann kommt es heftiger, ich denke, das ist jedem inzwischen klar.“ Der Kreisbrandmeister hat in seinen Aufzeichnungen zwei Tage vom vorigen Jahr, an denen es den Landkreis besonders heftig getroffen hat: den 31. Mai, an dem über Großenhain, Ebersbach und Thiendorf eine gewaltige Gewitterzelle stand und der 23. Mai. Innerhalb von einer Stunde mussten die Feuerwehren zu 21 Einsätzen ausrücken. Diesmal gab es so gut wie keinen Einsatz, trotz Hagels und starken örtlichen Gewitterregens. (SZ)