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Bismarckturm lockt weniger Besucher an

Der Förderverein hofft, dass 2015 wieder mehr Gäste kommen. Der neue Mindestlohn erschwert aber die Öffnungszeiten.

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© André Wirsig

Von Sophie Arlet

Ab heute bleiben der Bismarkturm und der Fichteturm im Dresdner Süden geschlossen. Bis Anfang März dauert die traditionelle Winterpause, in der die Dresdner auf Aufstieg und Rundblick verzichten müssen. Nur der Turm am Hohen Stein, der sich ebenfalls im Dresdner Süden befindet, erlaubt einen Blick auf das winterliche Dresden. Mit der Schließzeit ziehen die Betreiber ein gemischtes Resümee. Denn im vergangenen Jahr kamen weniger Besucher zu den Türmen. Auf der 23 Meter hohen Bismarcksäule wurden knapp 10 000 Gäste gezählt, teilt das Amt für Stadtgrün mit. Im vergangenen Jahr waren es fast 13 000.

Für Peter Froebel sind die Zahlen kein Grund für Pessimismus. Er leitet den Förderverein, der sich um das Ausflugsziel kümmert. Dass der 1906 erbaute Bismarckturm seit sechs Jahren wieder begehbar ist, ist dem Verein zu verdanken. Die 39 Mitglieder haben eine Ausstellung im Turmaufgang eingerichtet, kümmern sich um Veranstaltungen und beschäftigen zusammen mit der Stadt die Turmwärter.

2014 hat der Verein im vierten Jahr abendliche Sternbeobachtungen durchgeführt. Mit Erfolg. „Dann sind bis zu 40 Personen da“, sagt Peter Froebel. Mit einem Teleskop können die Besucher in den Sternenhimmel schauen. Auch 2015 soll es Termine geben, einer findet sogar tagsüber statt. „Es wird eine partielle Sonnenfinsternis geben“, sagt er.

Mit solchen Aktionen sammelt der Verein weiterhin Geld für den Turm. Damit sollen neue Richtungstafeln für die Aussichtsplattform gekauft werden. Die zeigen verschiedene Ziele in der Umgebung an. Zudem soll das Museum im Inneren des Turms weitere Tafeln bekommen, auf denen die Geschichte dargestellt wird. Eine andere Tradition hat der Verein in diesem Jahr vorerst eingestellt. „Normalerweise haben wir im Herbst Frühblüher gepflanzt. Durch die Rodler und Mountainbiker sind die im Frühjahr aber an vielen Stellen nicht aufgeblüht“, sagt Froebel. Nun wolle er erst schauen, wie sich die bereits gepflanzten Blumen entwickeln.

Ein anderes Thema macht dem Vereinsvorsitzenden noch Sorgen. Für das kommende Jahr hofft er, dass der Verein die Öffnungszeiten wie bisher garantieren kann. Momentan wird die Bismarcksäule wie die beiden anderen Türme von Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen aufgeschlossen. Ab 2015 bekommen die Turmwärter dafür den gesetzlichen Mindestlohn. „Das ist schön für sie, aber schwierig für uns als Verein“, sagt Peter Froebel. Bis Anfang März soll eine Lösung gefunden sein. Dann beginnt die neue Saison. (mit acs)