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Bischofswerdaer beim Striezelmarkt

Donnerstag eröffnet der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands. Aus der Schiebocker Ecke sorgen dort einige für Furore.

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Die Weihnachtsmarktsaison beginnt diese Woche. Einige Unternehmen aus der Region Bischofswerda sind dafür schon seit Wochen bzw. Monaten in den Startlöchern. Einige von ihnen sorgen auf Deutschlands ältestem Weihnachtsmarkt, dem Striezelmarkt in Dresden mit Besonderem für Aufsehen. Die Firma Ausstellungsbau Wemme aus Bischofswerda baute im Herzen von Dresden seit Anfang November die drei dort vor allem bei Kindern beliebten Häuschen wieder auf – Pflaumentoffel-, Wichtel- und Backhaus. Alle in diesem Jahr neu eingeführten Glühweintassen für den Dresdner Weihnachtsmarkt kommen aus der Töpferei Kannegießer in Neukirch. Darüber hinaus bekamen neun Firmen aus der Region einen der begehrten Verkaufs-Standplätze auf dem Striezelmarkt, darunter die Töpferei Thunig aus Schmölln. Dabei sind außerdem Georg Gräfe Pulsnitzer Pfefferkuchen, die Pulsnitzer Lebkuchenfabrik Frenzel, die Töpferei Frommhold aus Königsbrück und Elektro Schlegel aus Pulsnitz. Der Striezelmarkt wird am 26. November, 16 Uhr eröffnet und kann bis zum 24. Dezember besucht werden. Der Wenzelmarkt in Bautzen öffnet am Freitag seine Pforten. Unter anderem Neukirch, Großharthau und Schmölln halten an diesem ersten Adventswochenende Weihnachtsmärkte ab. Bischofswerda lädt dazu vom 4. bis 6. Dezember ein.

Dirk Wemme vom Bischofswerdaer Ausstellungsbau Wemme hat das Pflaumentoffelhaus wieder aufgebaut. Im Umgebindehaus können die Kinder vom 26. November bis zum 23. Dezember basteln. Jeden Abend stattet der Weihnachtsmann dem Haus einen Besuch ab, er nimmt d
Dirk Wemme vom Bischofswerdaer Ausstellungsbau Wemme hat das Pflaumentoffelhaus wieder aufgebaut. Im Umgebindehaus können die Kinder vom 26. November bis zum 23. Dezember basteln. Jeden Abend stattet der Weihnachtsmann dem Haus einen Besuch ab, er nimmt d © Norbert Millauer
Andreas Kannegießer mit einer Striezelmarkttasse.
Andreas Kannegießer mit einer Striezelmarkttasse. © Steffen Unger
Pflaumentoffel-, Back- und Wichtelkinohaus vom Ausstellungsbau Wemme.
Pflaumentoffel-, Back- und Wichtelkinohaus vom Ausstellungsbau Wemme. © dpa
Keramik von der Töpferei Thunig aus Schmölln.
Keramik von der Töpferei Thunig aus Schmölln. © Wolfgang Schmidt

Mit den auf dem Striezelmarkt vertretenen Firmen aus Bischofswerda, Neukirch und Schmölln sprach die SZ.

Der Tassenhersteller

Jeder Striezelmarktbesucher trinkt ab sofort seinen Glühwein aus Neukircher Keramiktassen. Hergestellt hat sie die Firma Kannegießer. 100 000 Tassen sind es in diesem Jahr. In den nächsten vier Jahren werden 50 000 Tassen mit jährlich wechselnden Motiven geliefert. 2015 sind die Dresdner Striezelkinder vor der Silhouette von Frauenkirche, Rathausturm und dem Turm der Kreuzkirche zu sehen. Die Vorderseite schmückt das als Relief herausgearbeitete Logo des Dresdner Striezelmarktes. „Diese individuell zu entwerfen und zu gestalten, war eine schöne Aufgabe“, sagt Firmenchef Andreas Kannegießer. Für drei Euro das Stück sind die Tassen erhältlich. Bei Sammlern sind sie beliebt, sie werden so ein Stück Neukirch mit nach Hause nehmen. Auf dem Tassenboden steht der Herstellungsort.

Der Häuslebauer

Zahlreich werden die Besucher wieder ins Pflaumentoffel-, Back- und Wichtelkinohaus strömen. Die Häuser gehören einfach zum Dresdner Striezelmarkt – hergestellt wurden sie in Bischofswerda. 2009 hat sie der Ausstellungsbau Wemme gefertigt. Erst nur zwei Häuser, später kam das Backhaus hinzu. Mit dem Bau der als Umgebindehäuser gestalteten Attraktionen war der Auftrag für die Bischofswerdaer nicht erledigt. „Wir kümmern uns auch um Wartung, Lagerung und ums Aufstellen“, sagt Firmenchef Volker Wemme. So muss sich keine andere Firma in den komplexen Aufbau erst hineindenken.

Seit 2. November ist Volker Wemmes Sohn Dirk auf dem Dresdner Altmarkt anzutreffen. Er koordiniert die Aufbauarbeiten vor Ort. Für den Transport arbeiten die Bischofswerdaer mit einer Spedition aus Elstra zusammen. Sie bringen einen Kran mit, um die massiven Teile bewegen zu können. Ein Haus besteht aus mehreren Platten. Neun bilden den Boden, 18 die Außenwände und sechs weitere die Dachflächen mit Gauben. Sie zusammengesetzt ergeben eine Grundfläche von 45 Quadratmetern. Vier Tage dauert das Aufstellen der Häuser, die restliche Zeit geht für Inneneinrichtung und Dekoration drauf. Außerdem verfügen die Häuser auch über einen Wasser- und Stromanschluss. Ins Backhaus, welches der Schutzverband Dresdner Stollen betreibt, wird außerdem ein Backofen eingebaut. Hier müssen auch die hygienischen Anforderungen erfüllt sein. Viel Arbeit steckt drin. Aber beim sechsten Mal sind viele Handgriffe bereits Routine. „Lohn sind dann die strahlenden Kinderaugen, wenn die drei Häuser genutzt werden“, sagt Volker Wemme.

Gelagert wurden die Häuser samt Dekoration erst in der Halle auf dem ehemaligen Bäko-Gelände an der Süßmilchstraße. Da die Firma auch für die Striezelmarkthäuser mehr Platz brauchte, zog das Unternehmen 2011 um. Ist der Striezelmarkt zu Ende, werden die Häuser wieder in die 1 250 Quadratmeter große Halle im Industriegebiet an der Bautzener Straße geschafft. Anfang Januar wird das sein. 250 Quadratmeter sind für die Häuser hier reserviert. Die Dekoration wie die vielen Figuren werden in Regale gelagert. Im Sommer 2016 werden die Häuser gewartet.

Der Händler

Längst nicht jeder Händler, der sich beworben hat, bekommt einen Standplatz auf dem Striezelmarkt. Die

Töpferei Thunig aus Schmölln hat es geschafft – und das bereits zum zehnten Mal. In der Zeile vor der Altmarktgalerie steht ihre eigene Holzhütte, die ließ Firmenchef Thomas Thunig extra anfertigen. Dazu die Deko fürs Dach – ein Weihnachtsmann samt Keramik. Letztere ist bei den Kunden sehr gefragt. Renner sind Räuchermännchen und Petroleumlampen aus Keramik. „Wir produzieren seit Wochen verstärkt Weihnachtsdeko“, sagt Firmenchef Thomas Thunig. Im Angebot haben sie unter anderem auch Auflaufformen. Viele Stammkunden können die Schmöllner jedes Jahr begrüßen. Übrigens betreibt die Töpferei noch einen zweiten Stand in Dresden, nämlich in der Münzgasse. (syg)