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Bischofswerda-App gestartet

Das neue digitale Angebot der Stadt Bischofswerda für unterwegs ist ab sofort verfügbar. Service rund um die Uhr.

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© Steffen Unger

Von Gabriele Naß

Bischofswerda. Wenn wie an der Kändlerstraße in Bischofswerda zuletzt sämtliche Lampen nicht leuchten und es stockfinster ist auf dem Heimweg für alle, die dort wohnen oder arbeiten, die zum Arzt gehen oder von dort kommen könnte jetzt das Smartphone nicht mehr nur als Taschenlampe helfen. Zumindest verspricht das Oberbürgermeister Holm Große. Das tat er indirekt, als er am Donnerstag die neue Stadt-App vorstellte, an der im Rathaus zusammen mit einem Verlag seit einem Jahr gearbeitet wurde, und die nun verfügbar ist. Die App kann auf jedem Smartphone kostenfrei installiert werden und funktioniert auch auf Tablett.

Interessant ist auf der App vieles. Besonders spannend und nützlich sein dürfte der neue digitale Schadensmelder, den es dort auch gibt. Der Absender tippt in einem vorgefertigten Feld, das zum Beispiel Straßenbeleuchtung heißt, sein Problem ein. Im Feld „Nachricht“ kann er noch ein paar nützliche Worte hinterlassen. In weiteren drei Dummys muss er Name, Wohn- bzw. Mailadresse eintragen. Dazu sind unkompliziert ein gerade aufgenommenes bzw. ein Bild aus dem Ordner im Handy möglich. Und ab geht die Post ins Rathaus!

Zuspruch ist gut

Stadtsprecher und OB-Büro-Leiter Sascha Hache sagt, im Bürgerbüro und bei ihm kommen die Schadensmeldungen an. Er sortiert und leitet, wenn nötig, weiter an die Fachämter, von wo aus das gemeldete Problem gelöst werden soll. Das lief jetzt schon so mit den vor ein paar Monaten eingeführten Schadensmeldungskarten, die es im Bürgerbüro gibt. Der Zuspruch ist gut.

Aufgemacht ist die App mit einem bunten Familienbild typisch Schiebock. Dann folgen die Angebote, darunter allgemeine Informationen über Bischofswerda, Aktuelles, ein Veranstaltungskalender oder ein virtueller Altstadtrundgang. Der soll die Stadtrundgänge mit Stadtführerin Christine Bär und deren ehrenamtlichen Kollegen nicht ersetzen, aber die App kann für alle, die einen Rundgang bzw. Informationen brauchen oder wünschen, wenn gerade kein Stadtrundgang angesagt ist, nützlich sein. Der Altstadtrundgang in der App orientiert sich am gleichnamigen Flyer. „Wir konnten nur noch mehr Informationen aufnehmen, da wir ja kein Platzproblem haben“, sagt Stadtmarketing-Mitarbeiterin Madlen Raupach. Aktualisiert werde ständig. Man sei dabei auch auf Hinweise angewiesen. Darum sollte sich unbedingt melden, wem etwas auffällt, auch wer umzieht oder wo sich Telefonnummern ändern, bat Madlen Raupach.

Auch Info-Terminal geht in Betrieb

In Betrieb gegangen ist am Donnerstag auch das interaktive Terminal, das seit ein paar Tagen vor dem Rathaus steht: ein ebenfalls rund um die Uhr verfügbares Informationsportal. Mit dem Finger auf die gewünschte Information tippen – und schon kommt sie. Vor allem touristische Informationen gibt es hier, Informationen über Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten, aber auch den Veranstaltungskalender der Stadt oder Kontaktadressen. Schloss Rammenau ist dabei, der Butterberg, die Goldschmiede Bauer, die Fichtestube Rammenau und zahlreiche weitere. Deren Angebote unterscheiden sich im Umfang und in der Präsentation. Die Möglichkeit, sich hier zu zeigen, gibt es ab 360 Euro Jahresbeitrag, sagte Uwe Diedrich von der Firma Feratel, die das Terminal vertreibt und angepasst auf Bischofswerda.

Beide neuen Angebote, die App und das interaktive Info-Terminal seien ein Zeichen für den Willen seiner Verwaltung, die Historie Bischofswerdas zu pflegen, die Stadt aber gleichzeitig modern zu gestalten, sagte OB Große. Zwar arbeitet an den Inhalten jeweils Personal im Rathaus mit. Von hier aus wird auch aktualisiert. Aber ansonsten entstünden der Stadtkasse durch die Digital-Offensive keine Kosten. „Alles öffentlich-private Partnerschaften“, so der OB. Auch der WLan-Hotspot am Altmarkt werde privat betrieben, in dem Fall von der städtischen Tochter Infokabel GmbH.

Besonders beim Terminal hat sich Bischofswerda in einer Vorreiterrolle begeben. Zwar gibt es Ähnliches in Deutschland bereits, aber kaum in der Region. Seine Firma, die zu den wenigen Anbietern gehöre, habe in Bischofswerda „ein Pilotprojekt“, sagt Uwe Diedrich. Erstmals vorgestellt habe seine Firma ihr Gerät in diesem Jahr auf der ITB in Berlin. Eine Neuerung, für die er und seine Firma für den Deutschen Tourismuspreis nominiert worden sind.

Mehr solche Anlagen sollen an touristischen Hotspots wie Märkten oder Bahnhöfen aufgestellt werden. Schon im Gespräch ist Feratel im Moment aber nur mit der Stadt Bautzen, sagte Uwe Diedrich.Kamenz sei eine Option.