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Bis zum Rennen ist alles startklar

Über 250 Fahrer gehen am Wochenende beim 5. Oberlausitzer Dreieckrennen auf den Rundkurs. Einigen musste sogar abgesagt werden.

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Von Holger Gutte

Frank Laufer hat den Hut auf. Er ist der Mann im Hintergrund, der beim Oberlausitzer Dreieckrennen für die beiden Fahrerlager, die Logistik sowie den Strecken-auf- und -abbau verantwortlich ist. Die 5,9 Kilometer lange Strecke, die ein Dreieck zwischen Saalendorf, Jonsdorf und Waltersdorf bildet, kennt der 50-Jährige ganz genau. Bei der nun schon fünften Motorsportveranstaltung auf dem Areal läuft alles routinemäßig ab, und doch steckt jedes Mal ein enormer logistischer Aufwand dahinter.

Frank Laufer ist beim Oberlausitzer Dreieckrennen für die beiden Fahrerlager, die Logistik sowie den Streckenauf- und -abbau verantwortlich. Foto: Matthias Weber
Frank Laufer ist beim Oberlausitzer Dreieckrennen für die beiden Fahrerlager, die Logistik sowie den Streckenauf- und -abbau verantwortlich. Foto: Matthias Weber © Matthias Weber

Die beiden Fahrerlager sind fertig. Der Rasen ist gemäht, nur die Absperrbändchen fehlen noch. Etwas über 250 Fahrer werden hier am Wochenende beim Gleichmäßigkeitsrennen auf den Rundkurs an den Start gehen. Mehr geht nicht. Auch in diesem Jahr musste der Veranstalter, der MSC Oberlausitzer Dreiländereck, wieder einigen Fahrern absagen. „Aber mehr Fahrer verträgt die Strecke nicht. Die Sicherheit geht vor. Wir haben eine Art Rotationsprinzip aufgebaut, sodass die Zuschauer nicht jedes Jahr die gleichen Teilnehmer sehen“, sagt Frank Laufer.

Mit 26 Formel-Wagen drehen dennoch zumindest in dieser Kategorie zwei mehr ihre Runden als im vergangenen Jahr, berichtet Rennleiter Frank Siegert. An den in zehn Klassen gewerteten Gleichgeschwindigkeitsrennen nehmen Renntourenwagen, Gespanne und Motorräder teil. Die ältesten Fabrikate stammen aus der Vorkriegszeit und die jüngsten aus aktuellen Serien. Damit am Sonnabend um 8 Uhr die ersten Trainingsläufe pünktlich beginnen, rackern Frank Laufer und seine Helfer schon die ganze Woche. Egal, ob Vereinsmitglied oder nicht, alle, die mithelfen, arbeiten ehrenamtlich. Sechs Männer haben ihm allein am Montag geholfen, die Reifen an der Strecke zu deponieren. Immer zwölf Reifen sind zu einem Gebinde zusammengeschraubt. Sie werden an Gefahrenstellen – wie Kurven – zum Schutz für die Fahrer bei Stürzen aufgebaut.

Den ganzen Tag lang sind dafür Gabelstapler und Kleintransporter vom Hof des Garten- und Landschaftsbaubetriebes von Frank Laufer gerollt. Bei ihm lagern die Reifen das ganze Jahr über. Bis zum Sonnabend liegen sie aber noch etwas abseits vom Fahrbahnrand. Am Donnerstagabend muss dann alles fertig sein. Freitag ist Streckenabnahme. Am Sonnabend und am Sonntag ist sie dann jeweils von 7 bis 18 Uhr für den öffentlichen Verkehr gesperrt.

Die insgesamt 960 Reifen reichen als Schutzwände für die Streckenabsicherung aber längst nicht aus. Etwa 600 sogenannte „Big-Bags“-Gebinde kommen in diesem Jahr noch hinzu. Die werden die bisher verwendeten Strohballen größtenteils ersetzen. Die „Big-Bags“ sind eine Eigenkreation des Vereins. Sie bieten noch mehr Schutz. Die Vereinsmitglieder haben die zwei- beziehungsweise einen Kubikmeter großen Gebinde mit Styropor gefüllt. So wirken sie quasi wie ein Airbag.

In zig Stunden sind dafür Unmengen an Styroporverpackungen klein gebrochen worden. 350 Gebinde haben sich schon im Vorjahr beim Dreiecksrennen bestens bewährt. „Nur der Logistikaufwand ist wesentlich größer, weil sie halt viel Platz einnehmen. Alle, die bei uns eine Hängerkupplung an den Fahrzeugen haben, sind dafür im Einsatz, um sie an die jeweiligen Stellen an der Strecke zu fahren“, sagt Frank Laufer. Sonst würden die fünf Lkw und Traktoren, die Firmen kostenlos zur Verfügung stellen, noch mehr fahren müssen. Auch jede Menge Vlies muss bis zum ersten Renntag noch ausgelegt werden. Der ist vor allem wichtig zwischen dem Fahrerlager und der Rennstrecke, damit die Räder keinen Dreck auf die Fahrbahn bringen. Aber auch für die Besucher wird Vlies ausgelegt. In diesem Jahr ist das Feld an der Strecke schon wieder bestellt. „Wir wollen ja nicht, dass die Zuschauer mit Schuhgröße 98 an der Strecke entlang laufen“, sagt Frank Laufer schmunzelnd. Besucher, die zwischen den Rennen mal ihren Standort wechseln wollen, können dafür auch wieder die extra eingerichteten Shuttlebusse nutzen. Mit sieben fahren diesmal sogar zwei mehr als im vergangenen Jahr.

Etwa 200 Helfer sind allein am Wochenende für das Oberlausitzer Dreieckrennen im Einsatz. Nur für die Streckenposten werden schon 60 bis 80 gebraucht. „Wir sind ein gutes Team, auf das man sich verlassen kann“, sagt Frank Laufer.

Zeitplan: Sonnabend von 8 bis 18 Uhr Trainingsläufe; Sonntag von 8 bis 18 Uhr Wertungsläufe in zehn Klassen; nachher Siegerehrung; zudem gibt es Sonderläufe

Während des 5. Oberlausitzer Dreieckrennens am 9. und 10. September kommt es auf der Linie 13 zwischen Großschönau, Waltersdorf und Jonsdorf zu kleineren Fahrplanänderungen. Einzelheiten hierzu können der Zvon-Homepage (www.zvon.de) entnommen werden.