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Birnbacher denkt an Rücktritt

Die morgen beginnende Weltmeisterschaft könnte seine letzte sein. Für die deutschen Biathleten wird es eine schwere.

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Für Andreas Birnbacher ist die morgen beginnende Weltmeisterschaft im tschechischen Nove Mesto vielleicht der letzte große Titelkampf. „Auf alle Fälle werde ich den nächsten Winter noch angehen, Richtung Olympia in Sotschi. Wenn ich merke, ich bin noch gut dabei, dann werde ich schon noch die eine oder andere Saison dranhängen. Aber wenn ich auf dem Zahnfleisch daherkomme, dann höre ich auf“, sagte der 31-jährige Biathlet.

Für die Mix-Staffel morgen, dem ersten von elf WM-Wettkämpfen, scheint Birnbacher als Schlussläufer gesetzt. Bei den Frauen sind dies Miriam Gössner und Andrea Henkel. Die Medaille ist das Ziel, doch bei Weitem kein Selbstläufer. „Fast alle Nationen können zwei gute Frauen und zwei gute Männer stellen. Es ist nicht so einfach, da eine Medaille zu gewinnen. Da muss schon alles passen“, sagte Birnbacher. Doch Edelmetall wäre „schon wichtig für das Team. Im letzten Jahr sind wir mit Bronze eingestiegen. Das nimmt den Druck von der Mannschaft“, sagte der zweimalige Saisonsieger.

Fünf bis sechs Medaillen sollen die Biathleten nach den Vorstellungen des Deutschen Skiverbandes (DSV) mitbringen. Was nach dem Rücktritt von Magdalena Neuner nicht einfach wird. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte es bei der Heim-WM in Ruhpolding fünf Medaillen geben, an vier davon war Neuner beteiligt. „Warum sollen die Zielstellungen nicht so sein, wie sie früher waren? Ich glaube, die Athleten würden es nicht verstehen, wenn man jetzt plötzlich die Ziele runterschraubt, nur weil Lena nicht mehr dabei ist“, sagte Chef-Bundestrainer Uwe Müssiggang. „Sie gehen selbst mit einer sehr hohen Zielsetzung ins Rennen. Es wäre schlecht, wenn die Führung dann signalisieren würde: Wir glauben eigentlich gar nicht daran.“

Vor allem Miriam Gössner soll nach ihren drei Saisonsiegen in Tschechien glänzen. Sie selbst träumt von ihrer ersten WM-Einzelmedaille. „Ich will ein Wörtchen mitreden“, sagte die 22-Jährige. Genau wie Andreas Birnbacher, der seine erste Einzelmedaille im Vorjahr um nur 0,4 Sekunden verpasste. Der Schlechinger trainierte nach einem Infekt abseits der Mannschaft, soll bis morgen aber wieder fit sein.

Bachmann im Olympia-Top-Team

Die für die WM nicht qualifizierten Tina Bachmann und Evi Sachenbacher-Stehle wurden indes vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für das Top-Team für die Winterspiele 2014 in Sotschi nominiert. Neben ihnen werden auch Gössner, Henkel und Franziska Hildebrand „die bestmöglichen Rahmenbedingungen geboten, um sich reibungslos auf die Spiele vorbereiten zu können“, heißt es in einer Mitteilung des DOSB. Bei den Männern wurden Birnbacher, Arnd Peiffer, Simon Schempp, Florian Graf und Erik Lesser ausgewählt. Die müssen sich aber auch erst für Olympia qualifizieren. (dpa/sid/SZ)