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Billy kommt in die Jahre

Der 20. Geburtstag des Bades in Berggießhübel fiel aus. Nun steht die Frage, wie es das nächste Jubiläum erlebt.

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© Daniel Förster

Von Heike Sabel

Berggießhübel. Da war doch noch was: Das Berggießhübler Billy-Bad wurde 1995 nach der Sanierung, Modernisierung und Erweiterung wiedereröffnet. Vor 20 Jahren also. Das wäre doch ein Grund zum Feiern gewesen. Aber kein Badfest, keine Geburtstagsfete. Einfach vergessen. Nicht ganz, sagt Badleiter Heiko Klotz. Er habe schon dran gedacht. Gefeiert wurde aber trotzdem nicht – weil die Stadt kein Geld hat.

Es sei schon eine Leistung, dass die Stadt sich das Bad nach wie vor leistet, sagt Bürgermeister Thomas Mutze (parteilos). Immerhin ist es das, was man eine freiwillige Aufgabe nennt. Anders als zum Beispiel Kindergarten oder Schule. Wohl auch deshalb bibbere er jedes Jahr, dass nichts Großes und vor allem Teures im Bad kaputt geht. Genau das ist das Problem.

Nach dem Umbau vor 20 Jahren wurde immer nur gemacht, was unbedingt notwendig war. Wäre nun wieder mehr Geld erforderlich, werde das zum Problem. „Entweder, wir treiben das Geld dann auf, oder stellen etwas anderes zurück“, sagt Mutze. Da gibt es aber nicht viel. Das meiste kommunale Geld für die nächsten drei Jahre ist für den Brandschutz in der Oberschule reserviert. Eine Havarie im Bad könnte damit die Schließung bedeuten. Das will Mutze so nicht bestätigen, eine Alternative jedoch gibt es für den Fall nicht.

Bad Gottleuba-Berggießhübel steht mit diesem Problem nicht allein. Auch das Heidenauer Albert-Schwarz-Bad hat seine großen Investitionen schon ein paar Jahre hinter sich. Bis 2008 flossen hier in zwei Abschnitten zwei Millionen Euro in die Sanierung. Für den Großteil wurde die Wassertechnik neu gebaut und entstand die Badelandschaft. In den darauffolgenden Jahren kamen die Beachanlage mit drei Feldern, der Fitness-Parcours und Spielplätze dazu. Sorge, plötzlich wieder viel Geld aufbringen zu müssen, hat Badleiter Marko Paeslack nicht. Bei den regelmäßigen TÜV-Prüfungen habe es bisher keine Beanstandungen gegeben. Seit 1999 hat die Technische Dienste GmbH (TDH) die Verantwortung für das Bad. Die TDH ist eine Gesellschaft der kommunalen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft. Im Kurort Bad Gottleuba-Berggießhübel ist das Bad städtisch.

2016 Chance zum Nachholen

Besucht werden beide Bäder gut bis sehr gut. Berggießhübel hat diese Saison mit 33 400 Gästen beendet, in Heidenau waren es 48 000. Im Rekordjahr 2013 brachte es Heidenau auf 54 000, Berggießhübels bestes Jahr war das der Wiedereröffnung 1995 – mit 65 000 Besuchern.

Wie es nächstes Jahr aussieht, hängt überall vom Wetter ab. Berggießhübel hat 2016 aber die Chance, das ausgefallene Badfest von diesem Jahr nachzuholen und mit einem neuen Jubiläum zu verbinden. 2016 ist es nämlich 90 Jahre her, dass am Standort ein Stadtbad als Musteranlage entstand. Mit großem Schwimmbecken, Sprungturm und Umkleidekabinen war es damals etwas ganz Besonderes.

Das Heidenauer Bad ist noch fünf Jahre älter. Es wird nächstes Jahr also 95. „Auf jeden Fall feiern wir das“, sagt Badleiter Paeslack. Mit dem Heidenauer Jugendbeirat sei man schon beim Planen. Angedacht sind mehrere Aktionstage und vielleicht auch eine größere Veranstaltung.