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Bierstube in der Neuen Mensa schließt

Die Betreiber des Lokals streiten sich mit dem Dresdner Studentenwerk um den Auszugstermin. Jetzt sogar mit Anwalts-Hilfe.

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Von Rafael Barth

Den halben Liter Bier gibt es für zwei Euro, das Schnitzel mit Pommes für 4,80. Darauf müssen die Gäste bald verzichten. Es naht das Ende der altgedienten Bierstube in der Neuen Mensa. Das Haus an der Bergstraße muss dringend saniert werden. So hat das Dresdner Studentenwerk, das die Mensa betreibt, der Bierstube zum Monatsende gekündigt. Morgen müssten dort die letzten Frischgezapften über den Tresen gehen. Doch die Betreiber vom Klub Neue Mensa wehren sich gegen das Aus.

Hoffnung macht sich Klub-Geschäftsführer Lutz Klatt wegen des Mietvertrags. Der sieht vor, dass die Bierstube dann auszieht, wenn die Mensa erneuert wird. Aber dafür gibt es noch keinen Termin. Also sieht Klatt keinen Grund, jetzt schon die Bierstube dichtzumachen. Das Verhältnis zwischen dem Klub und dem Studentenwerk ist angespannt, unter anderem wegen Mietschulden, die inzwischen beglichen sind. Klubchef Lutz Klatt hat sich nun einen Anwalt geholt, um den Auszug hinauszuzögern. „Wir hoffen, dass da noch irgendwas geht“, sagt er.

Teuer und gefährlich

Die Chancen dafür scheinen jedoch nicht besonders hoch zu sein. Laut Martin Richter, Geschäftsführer des Dresdner Studentenwerks, haben Arbeiten zur Vorbereitung der Sanierung schon begonnen. Außerdem gibt es ein technisches Problem. Mensa und Bierstube sind durch Heizungs- und Lüftungsrohre miteinander verbunden. Die Studentenkneipe im Erdgeschoss könnte nur weiterbetrieben werden, wenn auch das Obergeschoss der Mensa beheizt wird. Das würde viel Geld kosten und wäre gefährlich. Die maroden Leitungen könnten Havarien oder Brände verursachen. „Das ist absolut unzumutbar“, sagt Richter. Als letzten Auszugstermin hat er der Bierstube den 7. Oktober angeboten.

Inzwischen hat sich der Klub Neue Mensa um zwei neue Lokale gekümmert und betreibt seit März das Café B’Liebig an der Liebigstraße und seit Juni die Kneipe Campus an der Hübnerstraße. „Wir sind noch nicht zufrieden mit den Umsätzen, aber optimistisch“, sagt Geschäftsführer Klatt. „Das braucht seine Zeit.“