Erst drückende Hitze in Radeberg, dann öffnete Petrus die Schleusen. Und ließ sie sehr lange offen …
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Von Jens Fritzsche
Radeberg. Nein, wirklich gut meinte es das Wetter diesmal nicht mit dem Bierstadtfest. Wobei es Freitagabend noch super losging. Angenehme Sommertemperaturen zum Fassbieranstich – und fröhliche Stimmung bei der Oktoberfestband „Fetzngaudi“.
So bunt war das Bierstadtfest in Radeberg
Aber dann drehte Wettermacher Petrus am Sonnabend mächtig am Rad. Erst fand er den Stopp-Knopf für die Hitze nicht, so dass die Teams beim traditionellen Bierfassrollen arg ans Limit gerieten. Und am Abend öffneten sich dann so richtig die Himmelsschleusen. Wovon sich allerdings die Fans des Pop-Duos „Cora“ nicht wirklich schrecken ließen. Als die beiden Musikerinnen auf die große Marktbühne kletterten, staunten sie über einen Marktplatz voller hüpfender und tanzender Regenschirme. „Wetter? Egal, es ist Bierstadtfest!“, fanden die Fans. Und auch die beiden Musikerinnen hatten jede Menge Spaß. Und erzählten auch von ihrem Hochzeits-Hotel in Potsdam, das sie betreiben, „und in dem es natürlich Radeberger Bier gibt“, wie sie verrieten. Wie sie überhaupt begeistert von der Bierstadt waren. „Eine wirklich wunderschöne Stadt!“ Ein Herz für Sachsen haben die beiden sowieso, „denn ganz in der Nähe, in Löbau, haben wir vor 14 Jahren wieder angefangen, Musik zu machen“. Zum Glück werden sich auch die vielen fröhlichen Radeberger gedacht haben, die sehr textsicher und wirklich regenfest ausharrten. Sicher in der Hoffnung auf Wetterbesserung am Sonntag.
Spektakulärer „Funkenflug“
Zunächst vergebens. Petrus wollte wohl ausgerechnet am Bierstadtfest-Wochenende den Regen nachholen, der in den vergangenen Wochen fehlte. Er hätte sich ja nun wirklich einen anderen Termin aussuchen können … Aber es schüttete unaufhörlich weiter. Und Radebergs OB Gerhard Lemm nahm’s mit Galgenhumor, als er auf Facebook postete: „Das Bierstadtfest, das wird genossen, selbst wenn wir werden da begossen …“ Ein Satz, den sich offenbar viele so oder zumindest so ähnlich dachten, denn trotz, dass es wirklich goss, flanierten zahlreiche Besucher durchs Festgelände. Und nachdem sich gegen 14 Uhr die Teilnehmer am Festumzug noch im strömenden Regen auf dem Hof der Radeberger Brauerei bereit machen mussten, hörte der Regen dann gut eine Stunde später, kurz nach dem Start des Umzugs auf. Es blieb zwar ungemütlich, aber zumindest trocken – und als dann die kurzberockten Damen der Funkengarden zum wieder spektakulären „Funkenflug“ auf die Bühne kamen und ihre wirklich professionellen Tanz-Shows präsentierten, war der Markt wieder gut gefüllt. Und überhaupt tat auch Wettermacher Petrus kurz darauf so, als wäre nichts gewesen. Er schickte sogar Sonnenstrahlen, sodass das Abschlusskonzert mit „Steppenwolf“ und den Hits von Peter Maffay auch für die Händler am rappelvollen Markt noch mal ein bisschen versöhnlich wurde.